Hallo Zusammen,


es fällt vermutlich am ehesten in die Plauderecke, aber ich muss einfach mal einen ausgeben.

Ich bin dabei den ersten Band der Matriken meines Heimatdorfes in einer GedCom zu erfassen (ursprünglich sollte es mal ein Ortsfamilienbuch werden, aber ich glaube nicht, daß ich es veröffentlichen werde).
160 Jahre auf rd. 350 Seiten geschrieben von mindestens 4 Pfarrern.
Von Beginn des Buches bis ca. 1680 war die Schrift lateinisch und geschrieben wie gedruckt.
Danach kam einer ins Amt, der schon ansatzweise Kurrent schrieb, aber noch ein relativ sauberes Schriftbild hatte.
Um 1720 dann kam ein Pfarrer ins Amt, der eine derartige Sauklaue in Kurrent hatte (und auch eine ziemlich schlechte Tinte verwendet hat), daß er dafür die nächsten 500 Jahre nachsitzen sollte. Und der hatte die Pfarrei 46 Jahre lang...

Heute bin ich mit der Erfassung der Trauungen im Jahr 1766 angekommen - und ich atme gerade mal richtig durch. Die kommenden 30 Jahre bis zum Ende des Buches sind nämlich wieder in einer Schrift verfasst, die fast unserer heutigen Schreibschrift entspricht und durchgängig so sauber geschrieben wurden wie in einem Schönschreibheft.

(Jetzt bloß nicht darüber nachdenken, daß ich von diesem ehrwürdigen Herrn nochmal 46 Jahre Taufen und ebenso 46 Jahre Sterbefälle durcharbeiten darf...)

Gratuliere!
Wieviele Personen sind das circa?

Robert.

Im Moment habe ich bisher ca. 860 Personen in der GedCom, wobei ich noch nicht alle Doubletten bereinigt habe und schon rund 20 Jahre Taufen vorerfasst mit drin sind. Trauungen waren es jetzt ca. 360 in 130 Jahren.

Ich muss dazu sagen, bei uns in der Gegend sind die Pfarreien deutlich kleiner als bei Euch in Österreich. Mein Heimatdorf (zur Pfarrei gehörten das Dorf und zwei außerhalb gelegene adlige Landgüter) ist über 1 000 Jahre alt und hatte im 17. Jahrhundert wohl kaum mehr als 400 Einwohner (eher weniger). Ich habe hier etliche Jahre in denen nur eine einzige Trauung stattfand.

Die schiere Größe bzw. das unglaubliche Datenvolumen einer Pfarrei wie z.B. Pottenstein (EB Wien) schreckt mich übrigens bisher noch ab, ein solches Projekt dort anzufangen. Mal schauen ob ich nach meinem laufenden Projekt nochmal so etwas anfange oder die Ahnenforschung dann an den Nagel hänge...

Gratulation, für mich unvorstellbar, hab vor 20 jahren mal damit angefangen den eigenen Ahnenbaum zu bearbeiten, leider hatte ich dann realtiv wenig Zeit. dank Corona hab ich mich hingesetzt und wieder Zeit investiert. mit ein bischen Übung und mit den online matriken geht doch auch was weiter.

ich hab jetzt ca. 200 Ahnen erfasst davon bin ich bei einer linie im jahr 1749 5 Ur, 1785 4 fach, 1821 3 fach, 1848 2 fach, 1878 1 fach, 1915 Großmutter, 1944 eltern, 1963 Selbst, 1988 Kinder, 2015 Enkel. ca. 20 personen hab ich mal von 1629 bis 1680...dann nur eine person in ca 60 jahren...hab keine ahnung wie ich den zusammenschluß hinbekomm.

ps du hast da in der suche mariasdorf....kann das sein das die matriken in ungarn liegen oder findet man die in pinkafeld oberwart, hab aus gegend schon öfter einträge gesehen bzw. nur teilweise entziffern können die mit budapest etc..zu tun haben zb. heirat.

und hängs nicht an den nagel, profis werden immer gebraucht und know how sollte nicht verloren gehen.

LG
Gunnar

Ja, das ist überschaubar, ich habe vom Sterbebuch in Ostermiething, das war in vorjosephinische Zeit eine Pfarre mit mehreren Filialen und Kaplänen, 1704-86 über 11.000 Begräbnisse indiziert und zum Teil noch versucht, die "richtigen" Namen herauszuarbeiten ...
Bei solchen Projekten ist es sicher hilfreich, wenn mehrere zusammenarbeiten. Mir hat ein Forscher aus der Gegend mit Orts- und Geschichtskenntnis geholfen (jacky65) und natürlich das Forum beim Lesen.

Robert.

@Gunnar:

Ich habe rund 1 000 Personen in der Ahnenkartei meiner Kinder - wobei ich längst nicht zu allen Paaren alle Kinder erfasst habe. Mit meinen Kindern als Probanden ist die Ahnentafel 1-127 (Generation 7) bis auf einzelne Lebensdaten vollständig. In Generation 8 klaffen die ersten Lücken (unbekannter Vater eines unehelichen Kindes, kein Zugriff auf die nächsten Matriken - z.B. Bistum Würzburg - noch offene Forschungen wie die Burgenländer Pfarreien, ...) und ich habe noch ordnerweise Unterlagen im Keller, die ich überhaupt noch nicht erfasst habe (Bevölkerungslisten, Urkatasterauszüge, Mitteilungen von Mitforschern, Melderegisterblätter, Adressbuchauszüge...) in denen schätzungsweise noch Informationen zu weiteren 100 oder mehr Personen schlummern. Trotzdem habe ich in Generation 8 noch 87,5% der Vorfahren namentlich bekannt und in Generation 9 immerhin noch 67,19%. Die Väterlinie reicht immerhin bis in 12. Generation.

Der älteste erfasste Ahn wurde ca. 1360 geboren (die Daten zu diesem Herrn stammen allerdings aus dem Familienbuch Euregio), das älteste von mir selbst gefundene Datum ist der 24.05.1625 aus dem Taufregister von Prigglitz. Mit der regulären Forschung bin ich jetzt in Generation 15 von meinen Kindern aus, wobei von den dort rechnerisch zu erwartenden 32.768 Ahnen nur 13 bekannt sind (davon ist allerdings keiner aus Österreich).

Der Grund warum ich mich an dieses Ortsfamilienbuch gewagt habe, liegt primär darin, daß ich aufgrund der Ortsgebundenheit meiner Familie vermutlich mit allen Familien die vor 1850 in dem Dorf ansässig waren verwandt sein müsste und ich das gerne mal visualieren wollte. Zumal ich ohnehin das Gefühl hatte, wenn ich meine eigene Familie erfasse eh das ganze Buch abschreiben zu können.

Die Bücher von Mariasdorf haben wir vor über 15 Jahren noch in der Pfarrei selbst eingesehen. Ich hatte erwartet, daß die Bücher bei Matriken.at veröffentlich werden, aber da fehlen immer noch einige Pfarreien, die für meine Suche interessant wären.

Zitat von RobertD im Beitrag #6

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Ja, das ist überschaubar, ich habe vom Sterbebuch in Ostermiething, das war in vorjosephinische Zeit eine Pfarre mit mehreren Filialen und Kaplänen, 1704-86 über 11.000 Begräbnisse indiziert und zum Teil noch versucht, die "richtigen" Namen herauszuarbeiten ...
Bei solchen Projekten ist es sicher hilfreich, wenn mehrere zusammenarbeiten. Mir hat ein Forscher aus der Gegend mit Orts- und Geschichtskenntnis geholfen (jacky65) und natürlich das Forum beim Lesen.

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Ja, mit den Kindern sind das soviele. Heute sind das, wenn ich es richtig im Kopf habe 5 Pfarren mit über 8000 Einwohnern, wieviele es damals waren, könnte eventuell jacky wissen.

Robert.

Jippie-ay-yeh! 155 Jahre mit 447 Eheschließungen erfasst.

Ab morgen kommen die Taufen...

ihr seits der totale Wahnsinn

ich komm zu gar nichts und seit dem Coronawahnsinn zu noch viel Weniger - keine Ahnung ob bei uns je wieder der Kindergarten öffnet.
Eigentlich forsche ich seit - grob geschätzt 25 Jahren ins unseren Familien herum, stehe schon länger am Fleck - ich bin auch viel zu inkonsequent an einer Sache dran.

Auf jedenfall ziehe ich den Hut vor Pascal und alle anderen Langzeit-intensiv-Forschern und werde heute Abend ein Gläschen auf euch trinken

@Vitulus: meine erste Urkundenanforderung habe ich mit ca. 16 geschrieben. Heute bin ich 43, 10 Generationen schlauer und noch immer nicht am Ende meiner Forschungen. Aber jeder Schnipsel aufgearbeiteter und gesicherter Information ist meiner Meinung nach ein großer Gewinn.

Und wie gesagt: mein Forschungsprojekt umfasst nur ein paar hundert zweispaltige DIN-A4-Seiten. Das ist kein Vergleich mit einer österreichischen Pfarrei mit mehreren 1000 Seiten Matriken.

Zitat von vitulus im Beitrag #11

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Auf jedenfall ziehe ich den Hut vor Pascal und alle anderen Langzeit-intensiv-Forschern und werde heute Abend ein Gläschen auf euch trinken

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Zitat von PascalH im Beitrag #12

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Und wie gesagt: mein Forschungsprojekt umfasst nur ein paar hundert zweispaltige DIN-A4-Seiten. Das ist kein Vergleich mit einer österreichischen Pfarrei mit mehreren 1000 Seiten Matriken.

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Naja - bei den knapp 900 Personen die zu den Eheschließungen gehören sind immer noch einige zu denen ich die Angabe "vidua/-us" habe und bei denen ich mich erst nach Abschluss der Erfassung des Sterberegisters festlegen kann, ob und welche Personen evtl. identisch sein dürften (die Angaben in der Matrik sind bis 1770 ziemlich dünn).

Mein Ziel ist allerdings tatsächlich eine Datei bei der ich bei jeder Person quasi "automatisch" die Vorfahren extrahieren kann.

Zukünftige Forscher können sich dann daran austoben meine Zusammenstellung mit weiteren Quellen (Gerichtsprotokollen, Akten der Grundherrschaft) abzugleichen. Denn dafür wird mein Leben wohl kaum mehr reichen- ich habe ja noch ein paar andere Dinge zu tun...