Zitat von RobertD im Beitrag #58

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Dominik, ich hab das erwähnt, weil du vemutet hast, dass es in Österreich erst 1848 Blutsverwandte heiraten hätten können.

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Hallo Robert, meiner Wortwahl mit "Blutsverwandte" war wohl unglüklich gewählt außerdem habe ich mich meinen Gedankengang nicht vollkommen ausgedrückt. Ich spreche von meinen persönlichen Beobachtungen in meinen Hauptsuchgebiete, hier beginnen sich Ehen zwischen näher Verwandten (4. bis 8. Grad) erst nach dem Ende der Grundherrschaftsobrigkeit zu häufen beginnen.
Liebe Grüße! Dominik

Zitat von D. J. B. im Beitrag #62

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Hallo Robert, meiner Wortwahl mit "Blutsverwandte" war wohl unglüklich gewählt außerdem habe ich mich meinen Gedankengang nicht vollkommen ausgedrückt. Ich spreche von meinen persönlichen Beobachtungen in meinen Hauptsuchgebiete, hier beginnen sich Ehen zwischen näher Verwandten (4. bis 8. Grad) erst nach dem Ende der Grundherrschaftsobrigkeit zu häufen beginnen.

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Hallo Pascal,

zumindestens für die Zeit nach dem Türkenkrieg 1683 kann ich sagen, obwohl viele Menschen dabei umkamen, Frauen und Kinder verschleppt wurden, taucht in den Jahren danach keine Verwandten-Ehe auf. (Quelle: Schwarzenbach, Bezirk Wiener Neustadt, Niederösterreich). Für die Jahre nach 1529 lässt sich auf Grund des vorhandenen Grundbuchs auf Ähnliches schließen.

Liebe Grüße!
Dominik

Ich hab's geschafft.

Band 1 THS 1635-1794 ist drin. *rumfreu*

Es bleibt zwar noch jede Menge Nacharbeit und ich habe auch die Firmung von 1685 sowie die Familienchronik der Familie von Harff noch nicht erfasst, aber das Grundgerüst steht.

GRATULIERE!

Die Nacharbeiten können aber noch anspruchsvoller sein als die reine Aufnahme der Daten ...

Robert.

Es wird leider zum größten Teil stupider sein.

Ich werde das Programm wechseln müssen, da Gramps keine Druckvorlage für ein OFB bietet - was auch bedeutet, daß ich viele Informationen gleich nochmal erfassen darf, weil der GedCom-Austausch nicht allumfassend funktioniert. Insbesondere die Trauzeugen, Paten und Fundstellen werde ich voraussichtlich komplett neuerfassen müssen. Oder ich muss mir mal ein paar Freaks suchen, die die Grampsdatenbanken komplett aufschlüsseln können

Was mich inhaltlich umgehauen hat ist die Kindersterblichkeit. Aktuell umfasst die Datenbank exakt 3500 Personen, wobei ich die nicht 100%-eindeutigen Sterbefälle noch nicht aufgelöst habe und den diversen Brautleuten und Einzeltoten ihre Tauffamilien noch zuweisen muss. Das wird die Personenzahl deutlich reduzieren. Der Stand, den ich gestern gesichert habe, entspricht jetzt in etwa einer Abschrift bei der nur sehr wenige Verknüpfungen nicht auf den in den KB-Einträgen offensichtlichen Informationen beruhen.

Was das angeht kommt wird das natürlich der interessantere Teil.

Aber zu sehen, daß bei den zwischen 1770 und 1794 Verstorbenen die ich konkret mit einem Taufdatum verbinden konnte bei nur 7 Jahren lag ist schon heftig. In dieser Zeit starben pro Jahr zwischen 12 und 20 Personen wovon gefühlt 3/4 Kinder waren.

Aber abgerechnet wird zum Schluss, d.h. wenn die Familiendaten komplett sind.

Aso, ich hab da vor allem an die Personen/Familienzusammenführungen gedacht. Im Sterbebuch von Ostermiething waren die Familennamen höchst unzuverlässig, so habe ich versucht, durch x- oder eher l-, wenn nicht c-maliges Hin- und Hervergleichen und Heranziehen des Tauf- (ohne) und Trauungsbuchs (teilweile mit Index), die Zusammenhänge herzustellen und schließluch auch noch, wenn möglich das Haus zu identifizieren. Wie das am Ende ausschaut, sieht man ja am Auszug zu den Dreschern ...

Robert.

Die Kleinfamilien waren relativ einfach. Trotz der Kreativität bei der Schreibweise der Nachnamen.

Auf den ersten Blick scheint die "große Familienzusammenführung" bei mir hier eine Herausforderung zu sein, aber wenn man genauer hinschaut sind die Kombinationsmöglichkeiten gar nicht sooo unüberschaubar. Wenn zwei oder mehr Personen mit dem gleichen oder sehr ähnlichen Namen auftauchen sind es üblicherweise Großelter und Enkelkind.

Was mich wirklich ärgert sind die offensichtlichen Fehler durch den Schreiber. Es gibt einige Verstorbene, bei denen nichts zu passen scheint. Ehefrauen von nicht-existenten Männern, Witwer deren Ehefrauen noch leben, Kinder die nie geboren wurden (und ich glaube, daß Pastor Vor- und Nachnamen einfach gewürfelt hat), u.ä.
Und natürlich die Einträge bei denen elementare Informationen wie z.B. die Eltern fehlen. Oder der Name des Täuflings bzw. des Toten. Oder Nachnamen, die überhaupt keinen Sinn ergeben wie "Sgvemfal" über denn ich nochmal tiefer meditieren muss.

Da fallen dann Datumsangaben wie "im Juni" gar mehr groß ins Gewicht...

Zitat von RobertD im Beitrag #68

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Aso, ich hab da vor allem an die Personen/Familienzusammenführungen gedacht. Im Sterbebuch von Ostermiething waren die Familennamen höchst unzuverlässig, so habe ich versucht, durch x- oder eher l-, wenn nicht c-maliges Hin- und Hervergleichen und Heranziehen des Tauf- (ohne) und Trauungsbuchs (teilweile mit Index), die Zusammenhänge herzustellen und schließluch auch noch, wenn möglich das Haus zu identifizieren. Wie das am Ende ausschaut, sieht man ja am Auszug zu den Dreschern ...

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Ja, ich habe das auch nicht mit dem Ziel einer Gesamtaufnahme gemacht, sondern um einen Index fürs Sterbebuch zu haben, da ich ohnehin viele Tote darin zu suchen hatte. Für Geburten und Heiraten hat man meistens einen abgesteckten Zeitraum, in dem man die Einträge sucht, beim Tod ist das nicht immer der Fall. Außerdem kann über Sterberegister bei genteam eventuell auch der Verbleib von abgewanderten Leuten aufgespürt werden.

Bei mir sind es von 11365 Enträgen "nur" 5463 Kinder bis ca. 6 Jahre.

Robert.

Ich hatte ja erwähnt, daß es neben dem Hauptbuch ein Nebenbuch gibt, bei dem ich mit nicht sicher bin, ob es eine Zweitschrift oder ein Notizbuch ist, jedenfalls habe ich im Hauptbuch folgende Familie:


Heinrich Graven
oo 17.01.1658 in der Kapelle von Schloss Linzenich
Johanna Cornely

Kinder:
08.05.1661 Maria, Patin: Maria Lemmen
31.05.1662 Arnold, Pate: Wilhelm [von] Dussel [Herr auf Linzenich]
18.07.1663 Richmodis, (Paten nicht angegeben)

Außerdem habe ich gefunden:

Veronika, ~27.01.1660, Patin: Agnes [von] Furdt [Herrin auf Linzenich] u. Adam Bovinck, Tochter von Heinrich SCHNITZLER in Linzenich und Johanna Cornely

Johanna Cornely, +07.03.1667, Ehefrau des Schnitzlers zu Linzenich

Soweit so nett, seit gestern rätsele ich ob "Graven" bzw. "Graff" und "Schnitzler" die gleiche Wortbedeutung haben könnten, oder ob es sich bei Schnitzler um eine Berufsbezeichung handeln soll.

Nun - heute bin ich dann mal auf die Idee ins Nebenbuch zu schauen.

Dort lesen sich die Einträge so:

Heinrich Graeff
oo 17.01.1658 in der Kapelle von Schloss Linzenich
Johanna Cornely

Kinder:

27.01.1660 in der Linzenicher Kapelle Veronika, Patin: Agnes Herrin auf Linzenich u. Adam Boffinck, Tochter des SCHNITZLERs in Linzenich und Johanna Cornely
08.05.1661 Maria, Patin: die Jungfrau Maria Lemmen
31.05.1662 in der Linzenicher Kapelle Arnold, Pate: Wilhelm [von] Dussel [Herr auf Linzenich] u. Junfrau Gertrud ..., Sohn des Heinrich Schnitzler u. Ehefrau Johanna
18.07.1663 geboren und wegen Todesgefahr im Hause von ein Hebamme aus Jülich getauft Apollonia, Tochter von Heinrich Schnitzler u. Ehefrau Johanna
am gleichen Tag wurde die Tochter derselben, Richmodis, zur Kapelle getragen und von dem Kirchberger Sacellan Herrn Theodor Cratz getauft.

Johanna Cornely, +07.03.1667, Ehefrau von Meister Heinrich Schnitzlers zu Linzenich

Mit anderen Worten: Es handelt sich definitiv um die gleiche Familie, Apollonia dürfte die Nottaufe nicht überlebt habenl Heinrich Graven der Schnitzler und seine Kinder scheinen nach Johannas Tod umzogen zu sein (sie tauchen nach 1667 nicht mehr in den Büchern auf) und was ein Schnitzler sein soll, weiß ich immer noch nicht.

Hallo Pascal,

ja es lohnt sich alle Quellen durchzulesen, bei meinem Werk sind nur offene Stellen bei Familien, die nur kurzzeitig im Ort lebten und dann wegzogen und auch keinen Besitz hatten. Vieles lässt sich auch über die Nachlass-Abhandlungen klären.

Ich könnte mir vorstellen, dass ein Schnitzler Figuren oder auch Verzierungen geschnitzt hat, denn ich denke nicht dass der Beruf etwas mit dem Wiener Schnitzel zu tun hat.

Liebe Grüße!

Dominik

Bevor es Hackschnitzel gegeben hat, sind vor allem Rüben geschnitzelt worden.

Aber Dominik wird schon recht haben: https://forebears.io/de/surnames/schnitzler

Robert.

Aus anderer Quelle wurde mir für das Bergische Land (was nicht sooo weit von uns weg ist) schon mitgeteilt, daß es sich um einen Tischler oder Schreiner gehandelt haben müsste.

Da bei Heinrich Graven der Beruf so betont wurde, die Familie im Schloss bzw. direkt am Schloss untergebracht war, das herrschaftliche Paar Pate stand, ich sonst keine "Meister" in den Büchern habe und er nach 1667 verschwand würde ich fast vermuten, daß er für Renovierungs- bzw. Umbauarbeiten am Schloss engagiert war die man den Ortshandwerkern nicht zutraute und nach Erledigung des Auftrags zum nächsten Auftrag gewandert ist.
Das Herrenhaus stammte aus dem 12. Jhdt., 1944 von den Alliierten zerstört und nicht wieder aufgebaut.

In der Ortschronik habe ich ad hoc zwar nichts über eine Renovierung in den 1660er Jahren gefunden, allerdings hatten die von Düssels den Besitz erst 1641 erworben. Würde zeitlich doch eigentlich noch passen.