Hallo,
Ich bin Dunja und habe vor ca. 30 Jahren erstmalig angefangen, mich mit meinen Ahnen zu beschäftigen, damals habe ich mir alle Taufbücher von Martinsberg ins Wirtshaus mitgenommen, aber bei den Döblinger Vorfahren war schnell klar, das wird so nichts, nichts als Pfarrwechsel. Nach ein paar Versuchen in einem der Familienforschungszentren war mir der Aufwand zu hoch und alles ist eingeschlafen. In Urlauben habe ich im Netz immer wieder gesucht, was verfügbar war und so sind nicht nur einige hilfreiche Stammbäume aufgetaucht, sondern auch Matricula und damit fings ernsthafter an. Anfangs habe ich alle Daten, die ich finden konnte, eingesammelt (ziemlich unstrukturiert), aber irgendwann bin ich draufgekommen, dass ich zu wenig darüber weiß, woher die Daten kommen, ob ich ihnen trauen kann und seit ca. 3 Jahren forsche ich systematisch.

Das heißt aber auch, dass ich Unmengen Verwandte aus meinem Excel noch nicht verwenden kann, weil ich nicht weiß, warum Hr. Vladar in seiner Sammlung ausgerechnet einen Vorfahren nimmt, bei dem alles falsch ist. Ich habe gelernt, dass meine Methode, die Leute zu nummerieren auch von einem gewissen Hrn. Kekule verwendet wurde, nur hat er fälschlicherweise die Nr. 2 an den Vater vergeben, bei mir sind die geraden Zahlen die Mütter :) Lieblingstools sind weiterhin mein Excel-File und 2 Wordfiles für Recherchenotizen und die Sammlung aller Referenzen und Texte, denen trau ich am meisten.

Da ich an sehr vielen Enden anstehe, werde ich mich vermehrt den Nichtkirchenbüchern zuwenden müssen und außerdem habe ich mir gedacht, Austausch mit Gleichgesinnten wäre vielleicht nicht schlecht, deswegen bin ich hier :)
Freu mich auf Perspektivenwechsel und Bretter-vor-dem-Kopf-Entferner, Dunja

Aktuelle "Waterloos":
Gottlieb Petry aus St. Andreas in Ungarn, geb 24.2.1855 - ich gehe davon aus, dass das Mosonszentandrás ist, nachdem ich in Pest nicht fündig wurde, aber in Familysearch kann ich ausgerechnet das Jahr 1855 in den Zweitabschriften nicht finden und ich glaub, st. Andrä ist noch nicht digitalisiert
Caspar Guoby aus Ravna Gora / Skrad / Divjake - geb. 1812. da habe ich keinen Tau. Lt. meiner Mutter kamen die Guobys mit Napoleon aus Frankreich, bei Sohn Petar steht triest als geburtsort, da weiß ich nicht genau, wie ich suchen soll.
Maria Sonek aus Bochnia, da finde ich online noch nicht die richtigen Matriken.
Mathias Keber Ravna Gora, soll 1796 geboren sein. Da gehe ich davon aus, dass die eine Seite, die ich bräuchte, im Scan fehlt.
Wallmüller Leopold und Elisabeth Buchberger sowie Michael Raab, die sich bei Ortsgründung von Bärnkopf angesiedelt haben, machen mich wahnsinnig
Strapler/Sailler/Mayr/Kriegenbaum, da überlege ich mir, wie es wohl in Grinzing und Unterdöbling zur Türkenbelagerung gewesen ist und lande am Matrikenbeginn.
Das Sterbebuch Heiligenstadt - die letzte Hoffnung auf Daten, aber leider nicht indiziert, die gehe ich jetzt einfach von 1778 nach vorne sequentiell durch und schreib mir jeden Erwachsenen, den ich lesen kann(!), auf. Nach 5 Seiten verstorbener Kinder muss ich meist aufhören, nur beim sequentiellen Durchgehen sieht man das volle Drama, man selber stammt ja immer von den Überlebenden ab...

Hallo Dunja

Zitat von Wondun im Beitrag #1

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Gottlieb Petry aus St. Andreas in Ungarn, geb 24.2.1855 - ich gehe davon aus, dass das Mosonszentandrás ist, nachdem ich in Pest nicht fündig wurde, aber in Familysearch kann ich ausgerechnet das Jahr 1855 in den Zweitabschriften nicht finden und ich glaub, st. Andrä ist noch nicht digitalisiert

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Zitat von franz ferdinand im Beitrag #3

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Das "noch" kann man streichen, die werden nie auf matricula sein.

LG Martin

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Danke!

Für gottlieb habe ich übrigens nicht nur Pest und St. Andrä, sondern auch Káptalanvis durchgesucht, dort gibts die Taufe auch nicht ;)
Bei den Burgenländern ist St. Andrä auch bei den "in Bearbeitung" nicht dabei, ich werde also geduldig abwarten, schließlich gibts allerorts genug zu tun.
Dunja

Zitat von franz ferdinand im Beitrag #7

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Naja, Gier - in Wien habe ich in Vor-Matricula-Zeiten einmal 25 Euro für die Kopie eines einzigen Taufeintrags bezahlt.

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Zitat von franz ferdinand im Beitrag #7

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Dagegen nimmt sich das Burgenland ja geradezu bescheiden aus. ;-)

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Ihr seid alle viel zu verwöhnt. Ihr solltet Mai in Deutschland forschen. Da kostet alles was.
LG Uschi

Franz Ferdinand, danke für deinen Link. Leider sind die Pfarren die ich brauche " Cindrof und Celindof " noch nicht digitalisiert.

Genau! Vor der Digitalisierung und Freischaltung der Kirchenbücher hat man für jede Kopie daraus bezahlt. Habe für meine Ahnenforschung in Böhmen unzählige Besuche im Kreisarchiv in Leitmeritz gemacht, teils wochenlang Kosten für Hotel, Kopien usw. usw. habe es aber sehr gerne gemacht, heute könnte ich das gleich umsonst von zu Hause aus machen. Und heute: Heute jammern die neuen Hobbygenealogen, wenn Sie nur einen Euro in ihr Hobby investieren sollen.

Naja um den Werdegang meines in der Kriegsgefangenschaft gefallenen Großvaters Infos zu bekommen wandte ich mich damals an die Wast. Pro Seite kostete es mich 8 Euro. Aber das war es mir Wert da ich meinen Großvater ja nicht kennen gelernt hatte. Auch mein Vater war mir dankbar das ich dies gemacht habe.

Ich musste die ersten 200 Jahre ausschließlich über deutsche Standesämter bzw. professionelle Helfer in zwei abgelegenen kirchlichen Archiven erledigen. Da kamen schon einige D-Mark bzw. Euro zusammen (als Teenager und Berufsanfänger hat man wenig Chancen seine Zeit in Archiven zu verbringen).

Die Gebührenpflicht für die Nutzung von Archivgut finde ich prinzipiell auch völlig in Ordnung. Womit ich allerdings Probleme habe sind Plattformen wie MyHeritage oder Ancestry wo nicht erkennbar ist, ob die Archive aus denen die dort zur Verfügung gestellten Unterlagen stammen angemessen an den Gewinnen beteiligt sind. Die Gewinnerzielungsabsicht beißt sich da etwas mit meinem Verständnis für Geschichte.