Werte Gemeinde,
hier ein ehrbarer Beruf, der mir bis dato unbekannt gewesen ist - siehe Taufe Joseph Rohrauer ganz oben erster Eintrag anno 1754:
https://data.matricula-online.eu/de/oest...%252F02/?pg=260
der Vater ist ein "Sesseltrager" in Wien gewesen. Meine Vermutung, dieser habe hauptamtlich in einem herrschaftlichen Hause Stühle herumgetragen erwies sich als ziemlich daneben:
https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Sesseltr%C3%A4ger
Merke: man lernt täglich dazu beim Matrikenlesen.
Gruss Miss Marple

Liebe Miss Marple,

beim Stöbern in den Matriken oder Akten, kommt es bei mir schon des öfteren vor, dass ich mich durch einzelne Einträge, schnell völlig abseits, in für mich neuem Wissensgebiet befinde. Zu deinem Beitrag: Da diese Dienstleistung in Wien ab 1677 nachweisbar ist, frage ich mich ob sie diese eben auch schon beanspruchten oder sie zu Beginn vielleicht als neumodisches Klump ansahen.

Danke für diesen Beitrag, liebe Grüße!
Dominik

Sänftenträger gab es schon im alten Rom. Wenn ich mich recht erinnere wurden die Päpste durchgängig bis mind. Johannes XIII. auf Sänften transportiert.

Das Fortbewegungsmittel an sich, dürfte bekannt gewesen sein, nur die "Telefonzellen"form der Sänften war wohl neu.

Meinst du Johannes XXIII.? Die Päpste im 20. Jhdt. sind ja nicht mehr zur Fortbewegung getragen worden, sondern zeremoniell, auf dem Thron, über den Schultern.

Ich nehme an, dass es vor 1677 nicht als Dienstleistung vorhanden war, sondern nur von den eigenen Bediensteten gemacht worden ist.

Robert.

Natürlich den XXIII.

Nach der frz. Revolution schossen in den de-monarchinisierten Gebieten unter anderem die ersten Restaurants ins Kraut, da die Köche der vormaligen adligen Hofhaltungen sich aufgrund nunmehr kopfloser Arbeitgeber ein neues Publikum suchen mussten. Quasi die Demokratisierung der Kulinarik. Vllt. entstanden die Sesselträger aus der Nachfrage eines unbesänfteten Bürgertums nach Elementen adliger Lebensart.