Ich habe da einen seltsamen, verwirrenden Fall:

Johann Eggenberger, Bäckermeister in Pottenstein heiratet 1803 mit 33 Jahren Katharina Weigmann und als Witwer 1810 mit 40 Jahren Magdalene Prendinger.
Er stirbt 1843 mit 72 Jahren.
Seine Geburt wird also konsequent 1770/71 vermutet, als Vater wird bei der ersten Trauung Johann Eggenberger angegeben.

Diesen hat seine Mutter Elisabeth, geb. Wiesenfellner am 29. Jänner 1771 als Witwe des Bäckermeisters Franz Schöner geheiratet. (begr. 17. Dezember 1770 - immerhin 6 Wochen Trauerzeit ...)
Am 31. Jänner 1772 wird die Tochter Maria Anna geboren, am 25. Mai 1775 Anna Maria. Dazwischen wäre freilich Platz genug für einen auswärtig geborenen Johann. Das Taufbuch habe zwischen diesen beiden Geburten durchgeschaut, im Index sind keine weiteren Eggenberger-Kinder verzeichnet.

Allerdings ist am 16. Mai 1770 Johann Nepomuk Schöner geboren worden, von dem ich bis 1784 keinen Sterbeeintrag gefunden habe!

So unwahrscheinlich es mir erscheint, ganz werde ich den Verdacht nicht los, dass der Johann Eggenberger eigentlich ein Johann Schöner war ...
Oder soll man noch verdächtiger annehmen, dass der Johann Schöner eigentlich schon ein Johann Eggenberger war?????

Robert.

Pottenstein? Nicht, daß ich doch mal Verwandte über's Netz finde.

Interessant wäre, ob Franz Schöner und Elisabeth noch mehr gemeinsame Kinder hatten. Ich hab' schon mal nach der Trauung gesucht, aber bis 1755 weder in Pottenstein noch in St. Veit/Triesting was gefunden.

Hallo Robert

Wann hat Elisabeth Wiesenfellner den Bäckermeister Franz Schöner geheiratet? Sind von dieser Ehe eventuell noch Kinder vorhanden? Ist in den Sterbematriken das Alter von Franz Schöner angegeben und woher er stammt, oder weitere Zusatzangaben? Vielleicht würde sich durch dieses Wissen noch ergänzende Infos ergeben. Da verwitwete Frauen nicht über längere Zeit alleine den Lebensunterhalt bestreiten konnten, haben sie sich so schnell wie möglich wieder verheiratet.

LG george

Die Trauung habe ich auch nicht gefunden, Franz Schöner war 64 Jahre, es gibt einige Kinder vor dem Johann, ich denke Elisabeth war auch nicht seine erste Frau.
Ich bin allerdings nicht mit der Famile verwandt, habe aber irgendwo in der Gegend auch Vorfahren, muss ich erst wieder genauer schauen.

Dass sich Frauen wie Männer rasch wieder verheiratet haben, ist mir bekannt, aber 6 Wochen ist doch sehr prompt ...
Robert.

Ich habe auch 2 so Fälle.

Beim ersten nennt sich der Sohn der Mutter aus erster Ehe abwechselnd nach dem Vater bzw. Stiefvater. Ab dem Erbschaftsstreit nach dem Tod der Mutter nur mehr nach seinem Vater (Hix-Ertl)

Beim 2. Fall war die Mutter vom ersten Mann schwanger und bekam das Kind in ihrer 2. Ehe. Auch von diesem Sohn gibt es unterschiedliche Familiennamen in den Unterlagen. Laut meinem Vater wurde er im Ort Haberl-Schütz
(Haberl=Vater, Schütz=Stiefvater) genannt.

Also für mich wäre deine Schlussfolgerung schlüssig, da auch die Geburt zeitnah zur. 2. Ehe liegt.

Ich habe irgendwo gelesen, dass die Trauerzeit mind. 1 Jahr betrug, um zu vermeiden, dass man nicht weiß, wer der Vater ist. Meiner Erfahrung nach waren auch wesentlich kürzere Abstände nicht unüblich. Dies hatte vermutlich mit der Versorgung der Witwe (wenn sie z.B.: lt. Testament/Erbschaft aus dem Haus musste, auf kein Einkommen zurückgreifen konnte, ...) zu tun.

Walter

Vielen Dank, das klingt interessant!
Und wer sein wirklicher Vater war, wäre dann ein wenig in Vergessenheit geraten, so dass bei seiner Heirat der Stiefvater sogar als Vater angegeben wird?
Aus welcher Zeit stammen deine Fälle? Und auch bürgerliche Familien? Ich hab sonst die Erfahrung, dass im 19. Jhdt. und im Bürgertum die Namen ziemlich stabil waren, besonders im Vergleich zu früheren Zeiten und zur Bauernschaft.

Der Johann Eggenberger sen. scheint keine Söhne gehabt zu haben, zumindest die jüngere Tochter ist als Kind gestorben, vielleicht auch deshalb diese "Adoption".
Weiß jemand, ob es für Pottenstein Akten gibt?

Robert.

Zitat von PascalH im Beitrag #2

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Nicht, daß ich doch mal Verwandte über's Netz finde.

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Ich hab hier im Forum wohl schon 10 gefunden und dass Walter nicht dazugehört, wundert mich nach wie vor sehr.

Robert.

Zitat von RobertD im Beitrag #6

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Aus welcher Zeit stammen deine Fälle? Und auch bürgerliche Familien?

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Sorry, hab doch nicht alle 12.000 Ahnen im Kopf.

Der Haberl-Schütz-Fall ist ein anderer

der 2. Fall ist Josef Jager-Schütz-Jager *1805 in Wachau

Walter

Hallo Robert,
hab in Pottenstein auch ein paar Ahnen, mir wurde hier mal gesagt, die Akten sind unter den Merkensteiner Heerschaftsakt zu finden
https://www.stadtmuseumbadvoeslau.at/de/...rkensteinarchiv
Hab aber selber dort noch nicht gesucht

Vielen Dank für den Hinweis. Werde aber wohl in nächster Zeit nicht nach Bad Vöslau kommen ...

Robert.

Walters Beispiele passen ja zeitlich sehr gut zu diesem Fall, also doch nicht so unwahrscheinlich, wie ich zuerst gedacht habe!

Robert.