grüß euch foris,

wir alle sind mehr oder weniger seit fast einem jahr mit der pandemie und deren rattenschwanz involviert oder bzw. sehr betroffen bis na ja geht so.

Ich wollte jetzt auch nicht unbedingt über die Vorgangsweise bzw. politisch, wirtschaftlich, mit euch diskutieren dafür gibts genug andere Möglichkeiten, obwohl, ausschliessen muß man gar nichts.

So jetzt mal zu dem Thema das mir durch eine Diskussionssendung und durch meine Ahnenforschung zu der Frage brachte.

Man diskutierte wie so oft über Pflegeheime über Pflegepersonal , städtische Pflegeanstalten, über spitäler die um die Jahrhundertwende so etwas wie Pandemie Spitäler waren, meine Gedanken wurden mitgenommen und nebenbei kamen wieder Synapsen zum funken. Eine relativ intensive Zeit verbrachte ich mit privaten Verischerungen und der Frage der Prämien für private häusliche Pflege, bzw. deren Verwandten oder Erben das im Fall des Falles eine Absicherung möglich ist.
Quelle www.
Seit 1. Jänner 2018 ist ein Zugriff auf Vermögen von in stationären Pflegeeinrichtungen aufgenommenen Personen, deren Angehörigen, Erbinnen/Erben sowie Geschenknehmerinnen/Geschenknehmern zur Abdeckung der Pflegekosten unzulässig.

Davor waren einige Beispiele bekannt wo zb. im Nachhinein verschiedene Bundesländer auf ehemaliges Vermögen das schon längst verschenkt oder vererbt wurde gesetzlich zugegriffen worden ist. Deshalb sprangen auch
Versicherungsunternehmen zur Absicherung solcher Dinge auf den Zug auf.

Also jetzt mal genug von Einleitung und zu meiner definitven Frage betreffend Ahnenforschung.

Des öfteren hab ich bei meinen Ahnen in den Sterbebüchern folgendes gefunden, zb. eine Adresse die zu der Geburt, Trauung, vl. den Kindern, keinerlei Bezug hatte. Dann ist mir zufällig weil ich nach Adressen suchte und eben nach Personen in ganz kleinen ( wenn man das dörfer nennen kann) Gebieten wo ein paar Gehöfte waren z.b die Familie A seit 100 jahren sesshaft war, aber sehr viele InwohnerInnen zb. aus sehr vielen verschiedenen Familien meist im betagtem Alter verstorben sind.
Ich hätte für mich eine Erklärung hab aber echt keine Ahnung ob das überhaupt so war oder sein hätte können, das es dabei um privates Pflegesystem bzw. ein begeiten bis in den Tod war und man selbst vl in der Familie aus verschiedenen Gründen das eben nicht konnte.

ps. das ich jetzt um diese zeit keine links einpflege bzw. müsste ich jetzt wirklich suchen wo ich die finde, auf jedenfall sind es über den Zeitraum ca. 1750 - 1850 mehrere solche Häuser, Gehöfte gegeben hat.

Ist etwas änliches jemanden von euch auch schon aufgefallen, vl. gibts auch Unterlagen zb. eine Art Aufwendung für die Pflege.

Sollte ich mit meiner vl. auch eigenartiger Gehirnwindungsverknüfungsynapsenfunkensprühenden keine Ahnung was gestossen sein, wundert mich eigentlich auch nicht wie fortschrittlich unsere Ahnen mit der Pflege und dem Tod umgegangen sind.

wie immer recht viel geschrieben, hoffentlich auch verständlich.

Also ich wünsch euch einen schönes Wochenende.
Gunnar

Hallo,
dazu habe ich "das Schicksal der Einleger" im Gemeindebuch von Schönau gefunden (im 20. Jahrhundert!):
"...Einleger waren [ ] alleinstehende Gemeindearme, meist altgewordene Dienstboten. Sie besaßen in ihrer Heimatgemeinde das Heimatrecht und damit den Anspruch auf Altersversorgung. In jungen Jahren waren sie oft in die "besseren" Gegenden südlich der Donau gezogen. [ ] Alt und kränklich geworden kehrten sie in ihre Heimatgemeinde zurück. Sie wurden nicht mit Freude empfangen. [ ] Sie wurden nun von der Gemeinde einem Kreis von Bauernfamilien überantwortet. Je nach seinem Steueraufkommen, der Bonität des Hauses, war ein Hof verpflichtet,den Einleger für eine bestimmte Anzahl von Tagen aufzunehmen und zu versorgen. Pro 5 Schilling Grund- und Gemeindesteuer musste in Schönau der Einleger einen Tag beherbergt werden."

Laut Text waren die Einleger meist in einem schlimmen Zustand, ausgemergelt, krank, verlaust und man hat sie aufgenommen, weil man dazu verpflichtet wurde. "Pflege" im Sinne von warm-satt-sauber war das nicht, höchstens die elementarste Grundversorgung. Wenn die Einleger schließlich verstarben, wurde die Totenscheine eben in diesen Bauernhäusern ausgestellt.

Grüße, Karin

danke für deine Info,

Zitat von femkite im Beitrag #2

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"...Einleger waren [ ] alleinstehende Gemeindearme

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Zitat von femkite im Beitrag #2

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Pro 5 Schilling Grund- und Gemeindesteuer

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wir hatten im Ort so ein Pflegehaus, dürfte dort von bis gewesen sein, hatte für eine Bekannte im Ort ein Testament übersetzt, da war die gut betuchte Bäuerin in eben diesem Pflegehaus bis sie starb. Sie war aber glaub ich alleinstehend - es ging dann der Hof auf ihre Nichte zurück, die in der Zeit selbst verstarb und daher ihr Vater erbte. War eine komplizierte Gschicht, im Totenbuch stand glaub ich "Seuch".

bei uns am Hof ist mir aufgefallen, dass so manche Ahnin nicht mehr am Betrieb geblieben ist, sondern bei einer ihrer Töchter verstorben ist. Hat die Schwiegertochter die Pflege nicht übernommen? gabs Streit? oder war es einfach ein gutes Mutter-Tochter Verhältnis?

anderer Fall - im Stift Garsten dürfte so eine Art Krankenhaus, Hospiz oder auch Pflege gewesen sein - hab mich da nie eingelesen, bei der Typhus Epidemie sind auf jedenfall sehr viele mit der Adresse Garsten 1 verstorben (und nicht nur Klosterbrüder)