Hallo Zusammen,
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ich brauche mal Hilfe beim Entziffern der Nachnamen von Anna und ihrem ersten Mann Matthäus (mit 21 Tagen die bisher kürzeste Ehe in meiner Ahnentafel):

Heirat Georg Radakovic u. Anna, 29.11.1792:


Tod Matthäus, 27.06.1791:


Heirat Matthäus u. Anna, 06.03.1791:



Vielen lieben Dank!

Hallo,

ich lese Anna Berzlanovica (beim a am Schluss bin ich nicht sicher, den Namen Berzlanovich gibt es jedenfalls im Südburgenland) und Matthäus Szerencsics (heute noch geläufiger Name in Deutsch-Tschantschendorf bzw. Tobaj).

LG Christian

Hallo Pascal, hallo Christian, geschrieben steht Berzlanovics.

Entschuldige fühle mich dazu bemüßigt über folgendes aufzuklären.

Das "-ics" ist die ungarische Schreibweise, das "-ich" ist eine alte Schreibvariante und kommt dem ursprünglichen kroatischen Laut wesentlich näher als die Form "-itsch". Die Kroatische Ursprungsform ist "-ić" welches als "itch" ausgesprochen wurde. Durch Lautverschiebung wird das "-ić" heute im Standardkroatischen tatsächlich eher als "-itsch" ausgesprochen.

Liebe Grüße!

Dominik

@Dominik: Du hattest mir mal als Vorpfarre "St. Nikolaus" genannt (die Bücher sind allerdings noch nicht online), aber passt das geographisch überhaupt? St. Michael ist doch sehr viel näher und zwischen St. Nikolaus und Deutsch-Tschantschendorf liegt doch noch die sehr viel größeren Orte Tobaj und Güssing?

Wie hieß eigentlich der Matthäus mit Nachnamen?

Zitat von D. J. B. im Beitrag #3

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Hallo Pascal, hallo Christian, geschrieben steht Berzlanovics.

Entschuldige fühle mich dazu bemüßigt über folgendes aufzuklären.

Das "-ics" ist die ungarische Schreibweise, das "-ich" ist eine alte Schreibvariante und kommt dem ursprünglichen kroatischen Laut wesentlich näher als die Form "-itsch". Die Kroatische Ursprungsform ist "-ić" welches als "itch" ausgesprochen wurde. Durch Lautverschiebung wird das "-ić" heute im Standardkroatischen tatsächlich eher als "-itsch" ausgesprochen.

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Hallo Pascal,

St. Nikolaus ist als Vorpfarre von St. Michael und Deutsch Tschantschendorf angegeben. Tobaj ist keine eigene Pfarre und gehört zu Güssing, wobei bei genteam hier zusätzlich St. Nikolaus als Vorpfarre angegeben ist. Eventuell waren beide Pfarren für alle Orte der Umgebung zuständig und es haängt von familiären Beziehungen ab wohin man ging.

Zu den nicht deutschsprachigen Familiennamen: Ich verwende mittlerweile die jüngst geschriebene Form des Familiennamens um den Überblick zu bewahren, halte aber die Schreibvariationen in einem eigenen Dokument fest.

Als Beispiel den Nachnamen der Urgroßmutter meines Vaters, hier verwende ich Zmarits, da dieser bei allen Geburten ihrer Kinder als auch bei der ihrer Trauung so verwendet wurde. Im Taufbuch steht sie in der ungarischen Schreibweise Zsmarics. Verwandte von ihr schrieb man Zmaritsch. Generationen vorher schrieb man den Namen Zsmarich was der Ursprungsform Žmarić (geschprochen: Schmaritch, das sch wie das französische J in Journal, das ungarische zs wird gleich ausgesprochen).

Die Form Mayeritsch verwende ich wiederum deshalb so, weil mein Ahn Johannes Mayeritsch, er war Herrschaftsverwalter in den 1680-iger Jahren, jeden Akt genauso unterzeichnete. In seinem Heimatort schreiben sich heute alle Mauritsch. Hier ist die Ursprungsform etwas schwierig zu ergründen, denn hier ist zwar die Endung klar aber die ersten Silben können variieren was dann völlig unterschiedliche Bedeutungen hätte.

Liebe Grüße!

Dominik

Zitat von D. J. B. im Beitrag #7

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Hallo Pascal,

St. Nikolaus ist als Vorpfarre von St. Michael, Deutsch Tschantschendorf angegeben. Tobaj ist keine eigene Pfarre und gehört zu Güssing, wobei bei genteam hier zusätzlich St. Nikolaus als Vorpfarre angegeben ist. Eventuell waren beide Pfarren für alle Orte der Umgebung zuständig und es haängt von familiären Beziehungen ab wohin man ging.

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Hallo Pascal,

gestern übersehen: Matthäus Szerencsics (ungarische Schreibweise) hieß Annas erster Ehemann.

Vielleicht war St. Nikolaus, die Urpfarre, das entzieht sich aber meiner Kenntnis, denn im südlichen Burgenland kenne ich mich verhältnismäßig zum Mittelburgenland wenig aus. Dies ist aber meiner Herkunft geschuldet.

Bezüglich der Familiennamen der Frauen kann ich nur sagen, dass umgangssprachlich manchesmal die Mädchennamen der Frauen benutzt wurden. In offiziellen Dokumenten wurde aber der Ehename verwendet.

Eine meiner Ahninnen in Káptalanvis (heute: Gemeinde Répcevis, Ungarn) wurde interessanterweise bei der Heirat mit dem Mädchennamen ihrer Mutter angeführt. In allen weiteren Eintragungen (Kinder und Tod) war der bei ihrer Geburt angegebene Familienname als Mädchenname angeführt. Ihre Eltern waren bei ihrer Geburt schon längst verheiratet, aber ich vermute dass, da ihr Vater nicht aus dem Ort war, der Mädchenname ihrer Mutter soetwas wie ein Hausname gewesen sein könnte.

Als Beispiel für durchgängige Verwendung des Mädchennamens kann ich den Hausarzt meiner mütterlichen Familie anführen, der sprach alle aus dem Ort gebürtigen Frauen mit ihren Mädchennamen. Meine Großeltern behandelte er von ihrer Jugendzeit bis in ihre offizielle Pension. Da meine Familie auch Freundschaft zum Arzt pflegte, kamen sie auch nach seinem Pensionsantritt mit 85 Jahren zusammen, er wurde 98 Jahre. Er sprach meine Oma, meine Großeltern waren fast 50 Jahre verheiratet, immer mit ihrem Mädchennamen an.

Ich hoffe meine Zeilen waren hilfreich.

Liebe Grüße!

Dominik