Hallo Zusammen,

ich habe gerade beim Photographen ein Ururgroßelternpaar meiner Kinder abgeholt. Die Originalbilder von Wilhelm und Amalie Jünger hingen über Jahrzehnte bei den Großeltern meiner Frau und vom Photographen und bei dem Versuch die geerbten Bilder elektronisch sichern zu lassen hat sich herausgestellt, daß wir die Rahmen nicht wieder zusammensetzen konnten. Darüberhinaus zeigte sich, daß die Originale schon ziemlich gelitten hatten. Das Bild von Amalie (unser Photograph vermutet, daß es eine Ausschnittsvergrößerung von einem Gruppenbild ist und ausgiebig nachgezeichnet wurde) stammt vermutlich von ca. 1914 und zeigte erste Beschädigungen/Flecken. Wilhelms Portrait ist 10-20 Jahre jünger und fängt an zu verblassen bzw. sich zu verfärben.
Nachdem ich Bilder und Rahmen jetzt etliche Monate nur verpackt im Schrank liegen hatten, habe ich das ganze Paket zu einem Fachmann bringen lassen, der uns Reproduktionen beider Bilder angefertigt und diese in die alten Rahmen eingesetzt hat. Vom Photographen haben wir noch den Rat bekommen, die Originale gut verpackt in eine Schublade zu legen und bloß kein Licht drankommen zu lassen. Insofern war das Lagern im Schrank gar nicht so blöd.
Jedenfalls hat sich der Aufwand wirklich gelohnt. Sowohl Bilder wie auch die Rahmen sind wieder in einem präsentablen Zustand und können wieder unbedenklich aufgehängt werden. Jetzt hat er das Hochzeitsbild meiner Großeltern (im Original vielleicht 5x8 cm) bekommen, in der Hoffnung, daß er da auch ein kleines Wunder mit vollbringen kann - und es werden vermutlich noch ein paar mehr werden.

Nun bin ich zwar zum einen ziemlich glücklich, daß wir die Bilder wiederhaben, aber ich wollte eigentlich mal in die Runde fragen: Wie hebt Ihr Bilder oder Urkunden eurer Vorfahren auf bzw. habt ihr die Ergebnisse Eurer Familienforschung "vorzeigbar" aufbereitet?

Zur Hochzeit meines Bruders hatten meine Frau und ich eine Tafel von ca. 180 x 90 cm mit Stoff beklebt und eine Ahnentafel mit verkleinerten Portraits aller Vorfahren bis zu unseren Urgroßeltern darauf gestaltet. Jedes Bild hat eine Bildunterschrift mit Namen und Daten bekommen und unten gab es einen Leerrahmen wo das Hochzeitsfoto bzw. ein Familienbild meines Bruders rein sollte. Ich bin seiner Schwiegermutter heute noch dankbar, daß sie mir ihre Bilder und Daten so schnell und unkompliziert hat zukommen lassen. Die Tafel hat damals auf der Feier durchaus Aufsehen erregt - das Trumm ist allerdings so groß, daß es bis heute aus Platzmangel noch nicht aufgehängt werden konnte.

Ein Problem, daß die Vorbesitzer unseres Hauses gelöst haben indem sie einen Ahnentafelvordruck in DIN-A3 ausgefüllt haben (oder haben ausfüllen lassen), der in einem Rahmen im Esszimmer hing. Mir persönlich sind diese Vordrucke allerdings normalerweise zu langweilig - zumal sie in der Regel Bäume als Hintergrundbild haben, bei denen die ältesten Vorfahren in den Ästen hängen anstatt die Wurzeln zu bilden. Und ich habe bisher noch keinen Vordruck gefunden, der es erlaubt hätte Bilder hinzuzufügen.

Da wir im Treppenhaus Platz für eine Tafel von 160 x 200 cm hätten, hatte ich schon mal überlegt mit einen stilisierten Baum aus Stahlblech anfertigen zu lassen auf dem man die Bilder der Ahnen mit Magnetrahmen arrangieren könnte - bisher ist das daran gescheitert, daß ich noch keinen Baum in einer vernünftigen Größe gefunden habe. Und leider auch noch niemanden, der mir so etwas machen könnte.
Eine andere Idee war, die Treppenhauswände komplett mit unserer Ahnentafel über die ganzen 14 oder 15 Generationen zu beschriften - leider eine Variante, die ich wegen der damit verbundenen Umbau und Renovierungsarbeiten (unser Treppenhaus ist aktuell vom Keller bis zur Dachkante an den Wänden gefliest) aufgeben musste.

Stattdessen hatten wir zu Allerheiligen einen mexikanischen Dia de los Muertos-Ahnenaltar, sprich eine Ofrenda. Wir haben zwar schon immer ein Tischchen gehabt auf dem Familienbilder standen, aber auf diesem Altar (nimmt man die Bilder weg und stellt die Kerzen an den Rand könnte man wirklich Messen daran feiern) hatte ich die Verstorbenen aus fünf Generationen das erste Mal kompakt vereint. Normalerweise habe ich einen großen Teil der Bilder nur in einem Ordner verwahrt - unter anderem auch verkleinerte Abzüge der Bilder von Wilhelm und Amalie - als ich die handlichen Bilder eingerahmt hatte (ich wollte über 20 Leute auf einem vier-Personen-Esstisch unterbringen) fiel mit das Paket mit den Originalbildern wieder ein...
Ein Effekt der vielen Bilder und Accessoires war erfreulicherweise, daß wir mit den Kindern - und auch den teils erstaunten/teils irritierten Besuchern, die wir zwischenzeitlich hatten - tatsächlich wieder mehr über die Familiengeschichte(n) gesprochen haben.

Habt Ihr auch solche Ahnenecken oder reichen Euch Bücher, Chroniken, Alben und/oder der PC?

Hallo Pascal

ich hatte in meiner alten Wohnung eine große Wand, wo alle Familienfotos - alt und jung - durcheinander gehängt sind.
Sowas fehlt jetzt, derzeit alles in Ordnern und PC gespeichert bzw ein kleines Fotobücherl hab ich mal von unserem Fotofachmann machen lassen. - von einem Zweig der Familie

an der Ahnentafel arbeite ich noch - da hab ich mal beim googeln eine nette Seite gefunden - wo man das Hintergrundbild selber gestalten kann

liebe Grüße

Vitulus

Ich arbeite gerade an einem "Buch der Ahnen", in dem jede Familie seine eigene Seite bekommt.
Vor 5 Jahren habe ich für meine Eltern jeweils eine Tapetenrolle mit dem damaligen Stand und vielen kleinen Fotos beschrieben, später habe ich ihnen ein Kreisdiagramm nur mit den direkten Vorfahren gemalt und beschriftet... Dank Kalligraphie schaut das auch gut aus.
Jetzt kommt ein bisserl Werbung in eigener Sache...
So etwas mache ich auch gegen Bezahlung, wenn wer Interesse daran hätte.
Außerdem habe ich, um meiner Ahnen besser gedenken zu können, erst nur für mich eine Ahnenkerze gebastelt. Auch diese gibt es mittlerweile...
wen es interessiert... Bilder davon gibt es auf Facebook unter Kunst.auf.Kerze