Was die Bockfeisten ist, habe ich zufällig gestern in einem Gespräch zu einem ganz anderen Thema erfahren: Die "Feistzeit" ist die Zeit in denen die Rehböcke Kraft sammeln für die anschließende Brunftzeit, in der sie kaum zum Fressen kommen.

Robert.

Hier die Trauung meiner Ahneltern Joseph und Juliana Panzenböck:

http://data.matricula-online.eu/de/oeste...2C3-01a/?pg=199

Sie wurden 1761 und 1812 ein zweites Mal getraut.

Grüße!

Dominik

Ich enttäusche dich nur ungern, aber das "NB" dürfte sich eher auf die Hochzeit Wagner-Pamer davor beziehen, dort ist ja auch ein "NB" verzeichnet.

Robert.

Hallo Robert, danke für den Hinweis, hab das NB tatsächlich im oberen Eintrag überlesen. Passierte mir aber auch aufgrund dessen, dass Joseph und Juliana Panzenböck beide 1812 noch lebten. Joseph starb 1815 und Juliana 1817.

Liebe Grüße!

Dominik

Ich habe noch einmal nachgelesen: Vielleicht sind beide Paare gemeint. Sonst würde ja genügen "diese Eheleute". Vom Gefühl her würde ich zwar "diese 2 Eheleute" auch nur auf 2 Personen beziehen, aber ich kann nicht sicher sagen, wie sie das vor 200 Jahren gemeint haben.
1812 ist nichts verzeichnet, 1811 auch nicht. Mir sind schon wenige Jubelhochzeiten untergekommen, die waren aber immer unter dem Datum eingetragen, an dem sie gefeiert wurden.

Robert.

Bei der Suche nach Sterbeeinträgen von Michael Völkerer und seiner Frau Theresia, bin ich auf den Tod von Patritius Schmidt gestoßen:

Neunkirchen, 03.10.1800, Patritius Schmidt, 43 Jahre, am 27. September am Forst ermordet aufgefunden. L:G: untersuchet in das Spittal überbracht und nachdem er 6 volle Täge liegengeblieben wegen eintretender Auflösung seines Körpers laut Chyrurgischer Zäugnäss beerdigt worden.

*brrr*

http://data.matricula-online.eu/de/oeste...en/03-03/?pg=63

Irgendwie scheint "tot aufgefunden" früher öfter vorgekommen zu sein:

06.12.1803 eine unbekannte Weibsperson, 50 Jahre, Schlagfluß, ist todterfunden worden und Landgerichtlicher Schau ... [begraben?] den 08.12.

http://data.matricula-online.eu/de/oeste...en/03-03/?pg=78

Zitat von guss im Beitrag Lesehilfe und Bedetung lateinischer Text

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Hallo,
http://data.matricula-online.eu/de/oeste...52C3-01/?pg=427
ganz am Ende.
Leider werde ich aus dem Text überhaupt nicht schlau. Ich hab ihn zwar transkibiert, bin aber sicher, dass das in weiten Teilen nicht stimmt.
Eodem die Martha Alramin annor hic sepulta
que dua foemina sunt a civiby Gmündensiby uhz ad erates
coementery portate, ibig deposita et relicta in humata
ab hora 9 die 28 qua fuit setord Jenountin uhz ad diem
29 …, que fuit Dominica, … fuit ully illa levare,
tandem peus Dei Parocha ex Cathedra facta dres moverant
divisi domini hebdita, javarunt … somam eos ad sepuldend
uhz deferre; us sani inaudita, nu ad gentily et Barbara
natione …que practicata. Pih et oiby hoc anno et alijs
in … defunltis deos miferi condiorem dorae dignes requiem
aternam. Amen
Kann mir da bitte jemand helfen?
Vielen Dank
guss

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Übersetzungsversuch:

"Zwei Frauen wurden von der Gmündner Bürgerschaft bis zu den xy des Friedhofs getragen und dort niedergelegt und unbegraben hinterlassen, von der 9. Stunde des 28. Tags, der war (das Fest) der heiligen Unschuldigen (Kinder) bis zum 29., der war der Sonntag. Und jene wurden nicht aufgehoben weggebracht, bevor nicht endlich der Herr Pfarrer von der Kanzel dreimal dazu aufgefordert hat(?) erschienen ca. 10 herrschaftliche Untertanen? und trugen sie bis zum Grab. Dem gesunden Geist ist das unerhört und nie ist soetwas irgendwann bei den Völkern und barbarischen Nationen geschehen. (Ihnen?) und allen anderen in jenem Jahr in Christus Verstorbenen möge der Gott der Barmherzigkeiten schenken ewige Ruhe. Amen."

Vor allem im mittleren Teil bin ich mir sehr unsicher.

Seltsam, dass nichts über die Hintergründe berichtet wird und wer die beiden Frauen gewesen sind ...

Hat jemand ein Heimatbuch von Gmünd? So ein Vorfall könnte dort vielleicht erwähnt werden.

Robert.

ob das die beiden Damen waren, die am 29. begraben wurden? also Guss seine Martha und Regina Pichlerin davor?

sonst gibt's bei mir auch nur Spekulationen: 1697 müssten die Glaubensstreitigkeiten schon vorbei sein oder??

Ja, mir ist gestern auch erst später aufgefallen, dass es tatsächlich 2 Einträge für den 29. gibt, dass also doch ein Zusammenhang mit der Martha Alramin bestehen könnte. Bei meinen bescheidenen Lateinkenntnissen ist mir auch das einleitende "quae" nicht klar gewesen, vielleicht bezieht sich das eben auf die beiden.

Bei Glaubensstreitigkeiten hätte es ja eine Gruppe gegeben, die die Frauen begraben hätte. Die 80jährige Weißgerberin wird auch nicht wegen liederlichen Lebenswandels verfemt gewesen sein. Überhaupt wundert es mich, dass eine Angehörige der Bürgerschaft davon betroffen war. Was mir noch einfällt wären Hexerei-Verdächtigungen seitens der Bevölkerung. Die Obrigkeit scheint mit dem Vorfall ja nicht glücklich gewesen zu sein. (Wenn meine Übersetzung zutreffend ist ...)

Robert.

Bei Hexerei würden sie wohl nicht am Friedhof begraben worden sein bzw der Pfarrer wär nicht so dahinter gewesen.

Spannend - ob sich dieses Rätsel lösen lässt??

Mal ins Blaue hinein: Die Ereignisse fanden in der letzten Dezemberwoche in der kleinen Eiszeit 1675-1715 statt.

Heute liegen die Tiefsttemperaturen dort im Dezember bei ca. -14 Grad. Ich vermute, daß das 1697 noch unterschritten wurde.

Es könnte also schlicht zu kalt bzw. zu mühsam gewesen sein im gefrorenen Boden die Gräber auszuheben.

Was mich am meisten irritiert ist der Hinweis, daß die Frauen einfach abgelegt wurden und sich kein Verwandter mehr verantwortlich fühlte. Sonst hätten die Leichen doch wohl kaum dem Tierfraß ausgesetzt.

(Ich hoffe der Friedhof lag nicht mitten im Ort, wo jeder Kirchgänger passieren musste. *grusel*)

Edit: die Leichen wurden gegen 15 Uhr abgelegt - da dürfte es für eine Beerdigung auch schon recht duster gewesen sein.

Das klingt alles sehr spannend.
Also was ich bisher weiß über Martha Allram (Alram, Alramb).
Ich dachte zuerst sie wäre die Ehefrau des Paul Allram gewesen, aber diese muss bereits vor 1674 (neuerliche Ehe des Paul) verstorben sein.
Es gibt noch eine andere Martha und das ist die Ehefrau des Georg Allram. Allerdings konnte ich zum Ehepaar Georg – Martha in Gmünd nur 3 Trauungen von Kindern finden (1681 – 1682 – 1689).
In den Herrschaftsbüchern des Magistrats Gmünd habe ich den Kauf eines Hauses in Gmünd Böhmzeil durch Georg Allram im Jahr 1673 gefunden. Da ist aber seine Ehefrau Martha nicht erwähnt. Von Georg konnte ich keinen Sterbeeintrag in Gmünd finden.
Weiß jemand was die anscheinend mit Bleistift geschriebenen Zahlen in den Matriken bedeuten?
Und was ist das Heimatbuch?

Ich danke allen für die Bemühungen. Jeder Hinweis hilft mir weiter.
Lg guss

Zitat von PascalH im Beitrag #133

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(Ich hoffe der Friedhof lag nicht mitten im Ort, wo jeder Kirchgänger passieren musste. *grusel*)

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