In meiner Ahnenreihe scheinen evangelische OHAREKs aus Limbach bei Preßburg auf. Dort war die Schreibweise durchgehend OHAREK. In der weiteren Umgebung gibt es auch UHEREKs (OHAREK also eine Verballhornung aus UHEREK?).
Ältester Eintrag im Nachbarort Bösing ist die Taufe einer Dorothea im Jahr 1699. Der Familienname ist da mit "OHarek" angegeben, was immer sich der Eintragende dabei gedacht haben mag.
der FN Uherek ist im Jahre 1995 in der Slowakei 71 x erfaßt, der ähnliche FN Uharek 15 x und die Form Uhárek 2 x. Für den FN Ohareksind es lediglich 4 Einträge.
Für den FN Oharek käme eine Herleitung infrage von tschech. / slowak. oharek "Kerzen-Stummel, -Schnuppe", aber auch möglich "Gurke".
Der FN Uherek könnte zurückgehen auf tschech. / slowak. uherský "ungarisch" --> "der aus Ungarn stammende" (das belegt m.E. nach auch die häufige Verbreitung dieses FN in Tschechien [Mähren] und in der Slowakei) - und der FN Uharek aber auch auf tschech. / slowak. uharka "Gurke". Dazu nach D. Moldánová, Naše příjmení:
ZitatUher - 1125, člověk z Uher / Mensch aus Ungarn; Uherčík,Uherec, Uherek, Uherka (též = okurka / auch = Gurke), Uherko, Uherský, Uhrík, Uhrín, Uhrinec, Uhříček, Uhřík, Uhýrek
WB.-Quellen: Bernolak, Slowár Slowenskí 1825; Jordan, Slovníček Českého i Německého Jazyka 1886
Lieber Laurin, vielen Dank für die umfangreiche Antwort.
Die Deutung GURKE hatte ich mir selber zurechtgezimmert; um so besser, dass auch der UNGAR in Frage kommt. Wobei mir aufgrund der identischen Schreibweise die Bedeutung KERZE am sinnvollsten erscheint. Südostböhmen könnte auf Habaner hinweisen?
Ich tendiere eher bei sämtlichen aufgezeigten Namensformen, vorkommend in Mähren und in der Slowakei, zum "Ungar". Andere Bedeutung (Kerze, Gurke) könnte eher für die auch tw. in Böhmen aufscheinenden Namensformen möglich sein und Verschleifungen, z.B. U ↔ O, führen auch manchmal zu nicht vorhergesehenen Fehlinterpretationen / Überschneidungen mit anderen Etymologien.
Zu den Habanern kann ich nichts beitragen - das ist doch zu speziell und mit intensiver Ahnensuche verbunden. Meintest Du in diesem Zusammenhang Südmähren statt Südböhmen?
Ich verstehe nichts von Namenskunde aber mit meinen bescheidenen Tschechischkenntnissen weiß ich, daß man heute noch in Vracov, Bezirk Hodonin - Mähren zu den Gurken im Dialekt "oharky" sagt. Bei Uherek denke ich, daß es die Verkleinerung von "Ungar" ist.
Zitat von Laurin im Beitrag #4Meintest Du in diesem Zusammenhang Südmähren statt Südböhmen?
ich war bislang nur zum Umsteigen in Lundenburg, kann also Böhmen und Mähren kaum unterscheiden. Bin halt von der GURKENTRUPPE. Tendiere daher doch zu MARGARETHAS Deutung (OHARSKI, nicht UHARSKI). Vielen Dank, werte Margaretha.
nach wie vor bin ich der Auffassung, daß die "Gurken-Etymologie" lediglich in wenigen Fällen zutrifft. In meinem obenstehenden Beitrag hatte ich auf ein gehäuftes Vorkommen beider Namen in Mähren hingewisen. Hier noch einmal im direkten Vergleich die Verbreitung beider Namensformen in Mähren - links für Oharek, rechts für Uherek:
Speziell in Süd-Mähren ist eine deutliche Überschneidung des Vorkommens beider FN ersichtlich. Damit ist für mich eine Entstehung des FN Oharek aus dem FN Uherek hinlänglich nachvollziehbar.
vielen Dank für die Karte. Früher dachte ich bei OHAREK an eine auf Limbach beschränkte "Mutation" aus UHEREK, zumal es im Nachbardorf Grünau/Myslenice heute wieder UHEREKs gibt.
Die relative Verbreitung nördlich von Limbach zeigt mir aber, dass der nach Limbach zugezogene Vorfahre durchaus als OHAREK getauft worden sein könnte.
Forum Ahnenforschung Österreich
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01.02.2015 10:44 (zuletzt bearbeitet: 02.02.2015 08:07)
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