Werte Gemeinde,

ich habe einen Vorfahren namens Anton Domayr/Dobmayr/Thommayr/Danmayr/..., der zumindest in den späten 1770ern Grenzsoldat ("Cordonist") in der österreichischen Armee war. Er wurde 1753 als Sohn eines Baders in Ampflwang, damals an der Nordwestgrenze von Österreich (das Innviertel war ja noch bayrisch), geboren. Die Eltern starben 1772 bzw 1773, sein einziger Bruder wurde Hafner und übernahm 1775 eine Hafnerwerkstatt in Neukirchen a.d. Vöckla.

Anton selbst heiratete 1776 in der Pfarre St. Georgen im Attergau. Er wird dort als Cordonist beschrieben (also soweit ich herausfinden kann Grenzsoldat) und seine Frau ist die Tochter eines Soldaten. Der Heiratsort ist Pabing(en) 10 und im selben Jahr heiraten noch zwei weitere Cordonisten derselben Einheit unter dieser Adresse, sogar ein Kind wird noch im November dieses Jahres aus einer dieser Hochzeiten hier geboren. Es ist eine Adresse, die es weder heute gibt noch in der Urmappe 1823 aufscheint. Pabing hatte soweit ich herausfinden kann nie mehr als ein paar Häuser, die umliegenden Ortschaften hatten immer eigene Hausnummern. Ich vermute, es handelt sich um Militärbaracken in der Art.

Pabing ist jetzt nicht direkt an der Grenze, aber doch sehr nahe an Salzburg und auch am Innviertel. Meine ersten Fragen sind also, wenn es denn wirklich Grenzsoldaten waren, was das für eine Einheit war, in der Anton da gedient hat, was sie gemacht haben (welche Grenze haben sie beschützt? Zum Innviertel hin?) und wo man etwas darüber herausfindet.

Das nächste wäre der Verbleib von Anton. Wie lange blieb man Soldat? Blieb man nach der Hochzeit überhaupt noch Soldat? Anton war da knapp 23 Jahre alt. Die nächsten zwölf Jahre weiß ich nichts mehr über ihn, aber am 1.1.1788 taucht er in Enns(!) auf, wo er einen Sohn namens Anton bekommt. Er ist hier Fleischaufseher und wohnt auch im Fleischaufseherhäusl. Zwei Jahre später, im August 1790, noch viel kurioser, taucht er auf einmal im Innviertel auf, in der Pfarre Utzenaich, einquartiert bei einem Bauernhof. Hier wird er als "vagabundus de Ampflwang" beschrieben. Ein Jahr darauf, Dezember 1791, selbes Spiel, einquartiert in einem Bauernhof, in Antiesenhofen, also nahe dem Inn, hier bekommt er einen Sohn namens Johann. Im Jänner 1794 schließlich ist er im Bezirk Braunau, Pfarre Moosbach, wieder bei einem Bauern, mit einer Tochter Maria. In den letzten beiden Einträgen wird er jeweils als abgedankter Soldat beschrieben.

Wo Anton stirbt ist unklar, sein Sohn Johann jedoch erwirbt 1813 ein Haus in St. Martin i.I., wo seine Antons Frau / Johanns Mutter Theresia 1821 stirbt. Johanns Schwester Maria bekommt hier 1817 außerdem ein uneheliches Kind (und 1832 noch einmal).

Kann hier jemand helfen,
* Infos über diese Grenzeinheit herauszufinden
* die Lücke von 1776 bis 1788 zu füllen?

Links kann ich noch nicht einbinden, habe noch zu wenig Posts.

Besten Dank im Voraus,
Xaver

Die Trauzeugen waren Kordonisten zu Weissenkirchen, also Weißenkirchen im Attergau.


Dazu findet sich im Netz die Information, dass in Weißenkirchen im Attergau ein historischer Grenzwall - der Landgraben - verlief, der die Grenze zwischen Österreich und Bayern bildete.

Eine eigene Pfarre hatte Weißenkirchen im Attergau ab 1781, vorher war eben St. Georgen im Attergau zuständig.