Hallo liebe Forenkollegen!

Unter
https://data.matricula-online.eu/de/oest...im/TFB6/?pg=276
(unterster Eintrag)
ergeben sich für mich einige Unklarheiten.
Danach war Theresia ein uneheliches Kind und wurde am 14.10.1849 protestantisch getauft. Kann "protestantisch" überhaupt richtig sein?
Offensichtlich wurde dann am 28.10.1849 ein Vormundschaft angezeigt. Heißt das, dass irgendjemand die Vormundschaft übernommen hat?
Weiters ist der durchgestrichene Eintrag interessant. Hier wird die ledige Mutter Johanna Aigner, katholisch, erwähnt.
Darunter ist die Legitimation des Kindes laut Regierungs-Dekret Nr. 1875 am 06.05.1868 beschrieben.
Dann werden die legitimen Eltern erwähnt.
Ganz rechts ist noch der Taufende erwähnt: Michael Seidl, Kooperator. Das ist doch ein katholischer Rang, oder?

Leider verliert sich für mich die Spur bei Theresias Eltern. Aber soviel ich verstehe, müssen diese ja nie geheiratet haben und es gibt daher auch keinen Hochzeits-Eintrag.

Vielen dank im Voraus für etwaige Tipps.
Norbert

Hallo Norbert, wieso glaubst Du an eine "protestantische Taufe"?

Hallo Miss Marple, weil im Taufbuch in der Spalte "Protestantisch" ein Stricherl ist.

Ich verstehe das so, dass die Eltern schon geheiratet haben. Die Theresia wurde durch die Heirat der Eltern legitimiert, ist da zu lesen.

Die Mutter ist die Johanna Aigner, die später den Josef Huber heiratet. Und der Eintrag der ledigen Mutter (dieselbe Johanna Aigner) wurde daher durchgestrichen.

Daher muss nur noch die Trauung gefunden werden!

Liebe Grüße Miriam

Nachbemerkung: Ursprünglich war ja kein Vater eingetragen. Ob jetzt der Herr Huber wirklich der Vater war oder die Theresia dann nur als seine Tochter anerkannt hat, ist eine andere Frage.

Hallo Norbert,

... kann protestantisch richtig sein? ...

im Prinzip schon, auch von einem katholischen Pfarrer (ich glaub, seit Josef II).

Für mich schaut es aber eher so aus (auch wegen der katholischen Mutter), dass der Schreiber es gewohnt war, in jeder 2. Spalte ein Stricherl zu machen, und das "protestantisch" daher irrtümlich entstanden ist.

Der ursprüngliche "Ledige-Mutter-Eintrag" wurde zu dem Zeitpunkt durchgestrichen, als die Mutter den Josef Huber geheiratet, und dieser das Kind als das seinige anerkannt hat.

Walter

Miriam war schneller! Walter

Die Frage ist, warum als Grund für die Legitimierung ein Regierungsdekret und nicht die spätere Eheschließung der Eltern angeführt wird, wie das sonst der Fall ist.
Geheiratet dürften sie haben, die Mutter führt ja 1868 den Namen Huber wie der Vater. - Ich könnte mir vorstellen, dass der Vater nach der Heirat vergessen hat, sich als Vater eintragen zu lassen, was beim Tod des Vaters, oder nach dem Tod des Vaters bei der Eheschließung der Theresia oder oder aufgefallen ist und man das am amtlichen Weg nachgeholt hat.

Da ledige Mütter (und wenn ich mich nicht irre, Frauen sowieso) nicht Vormund von Kindern sein konnten, wurden uneheliche Geburten bei der zuständigen Behörde angezeigt, die dann einen Vormund bestellt hat.

Robert.

Vielen Dank für die Info.
Norbert