Sehe ich das richtig, dass die Mutter anscheinend auf der Durchreise war? (Vielleicht von Mariazell.) Könnte möglicherweise damit zusammenhängen.

Robert.

Zu diesem Thema habe ich eine Geschichte aus meinem Fundus anzubieten:
Es geht um das überhaus wohlhabende Lebzelter-Ehepaar Pöltinger zu Spitz / Donau und darüber wurde folgende Sage überliefert:
Eva und Mathias Pöltinger bekamen wohl einige Kinder, sie starben aber alle recht bald, worüber jene sehr unglücklich waren . Als wieder ein Mädchen nachkam, erzählte die Mutter einer bettelnden Frau ihr Elend und ihre Befürchtungen. Diese riet der Besorgten, man solle beim Taufgange die erste Frau, welche entgegenkommt, zu Gevatter bitten und sei es auch eine Bettlerin. Wirklich begegnete den Pöltinger Leuten auf dem Wege zur Kirche eine solche und sie hob das Mädchen aus der Taufe. Dabei erhielt es den Namen Eleonore. Diese kam zur Freude der Eltern mit dem Leben davon und wurde eine große Wohltäterin der Kirche.

Zu den Tatsachen: zumindest zwei Kinder der dazumals wohlhabendsten Spitzer Familie hatten als Taufpaten den prominenten Landgerichtsverwalter, lebten aber nur kurze Zeit. Ein weiteres geborenes Mädchen hob tatsächlich eine besitzlose Frau aus der Taufe:

TTS Spitz 1696-1727 Bild 68
Den 20. Februar 1709 ist getauft worden Maria Eleonora des Herrn Mathias Pöltinger Lebzelter alhier und Eva Anna uxor. Patrina: Catharina des Ander Nebel ein Inwohner alhier Eheweib

Eleonora wurde tatsächlich erwachsen und 39 Jahre alt - sie überlebte (laut eigenen späteren Angaben) eine Pesterkrankung anno 1713 und stiftete nach ihrem Ableben nahezu den gesamte umfangreichen von den Eltern ererbten Besitz der Kirche.

freundliche Grüsse Miss Marple

Eigentlich wollte ich mit der Geschichte nur nachweisen, daß es sehr wohl vorkam, daß höhergestellte Familien "arme" Gevattern zur Taufe baten. Sei es, um ein "gutes Werk" zu tun oder aber wie in diesem Fall eventuell die höheren Mächte gnädig zu stimmen oder was auch immer. Ich selbst habe mehrere solche "edlen" Familien gefunden, immer war Prominenz Taufpate und irgendwann dazwischen auch ein "unbedeutender" Mensch.
Zwar bei weitem nicht die Regel, aber doch hin und wieder Usus.
Gruss MM

Guten Morgen

zwar keine Adelige Familie, aber ich habs hier glaub ich gepostet - die Frau die im Schlosspark Schönbrunn ihre Niederkunft hatte und das alte Weiblein, das ihr beistand als Paten genommen hat. Ist zwar gestorben der Zwerg, aber der Pfarrer hatte es extra notiert.

vielleicht wars so eine Gschicht in Waidhofen?

lg