Hat jemand von Euch schon mal sowas gesehen? Für mich eine Premiere:
https://data.matricula-online.eu/de/oest...52C3-04/?pg=257
den 12. Dezember 1767 vier Kinder des Leopold Gutmann zu Felling geboren. Die Vornamen der ersten 2 nämlich Adam und Eva deuten eigentlich auf eine Nottaufe hin, habe zumindest schon oftmals gesehen, daß "frauengetauften" Kindern diese Namen gegeben wurden. Aber wären sie dann im Taufbuch?
Diese Vierlinge haben allerdings nur einen halben Tag gelebt:
https://data.matricula-online.eu/de/oest...52C3-04/?pg=717
Ihre Mutter dürfte alles gut überstanden haben, was für die Hebammenkunst spricht.
Gruss MM

Jede Taufe, die nicht durch den zuständigen Ortspfarrer vorgenommen wurde und wird musste und muss zur Eintragung an selbigen gemeldet werden.

Üblicherweise steht dann dabei, wer getauft hat.

Das gilt für heutige Laientaufen übrigens immer noch.

Wenn ich es recht verstehe, hat der Kooperator Vitalis Hubner getauft. Und im Dezember passen Adam und Eva (24. Dez.) auch so. Die Namen waren zwar, wie Miss Marple schreibt, bei lebensschwachen Kindern häufig, aber bei den "Frauntaufen", die mir bisher untergekommen sind, haben die Kinder meist keinen Namen und schon gar keinen Taufpaten bekommen.

Jetzt hab ich meine Beiträge zu den Begräbnissen der Fünflinge und der Drillinge des Ehepaars Grävogl 1752 u. 1754 in Ostermiething endlich wieder gefunden ...

Robert.

Danke für die Rückmeldungen!
Meine Beobachtungen zu den Nottaufen:
in einigen wenigen der von mir übertragenen Sterbebücher wird als Kindsname bei Notgetauften immer wieder "Adam" oder "Eva" genannt. In den entsprechenden Taufbüchern fehlen die Notgetauften gänzlich, daher habe ich diesen Schluß gezogen. Und Paten gab es keine, ist klar.
Daß "Adam und Eva" hier datumsmäßig natürlich paßt, weiß ich, ist mir in der Aufregung über den Fund aber gänzlich entfallen.
In den meisten Sterbebüchern allerdings werden keine Vornamen notiert, das stimmt natürlich.
Der Zeitraum, von dem ich hier schreibe ist 1600 bis 1780.
Gruss MM

Sehr interessant, habe in Felling lebende Verwandtschaft und muß das sofort berichten.

Also Drillinge hab ich auch schon gefunden, alllerdings nur durch Zufall, der Pfarrer hatte zwei im Taufregister eingetragen, den 3. fand ich nur im Sterbbuch, als ich eine Ereignisliste für dieses Jahr zusammengestellt habe. Zu dieser Zeit kam es des Öfteren vor, dass Totgeburten nur ins Totenbuch eingetragen wurden.

Ja, das ist sicher ganz unterschiedlich gehandhabt worden, auch mit den Eintragungen. In manchen Taufbüchern steht ausdrücklich, wenn ein überlebendes Kind "sub conditione" dann noch feierlich in der Kirche getauft worden ist. In anderen Büchern scheint man das einfach nicht zusätzlich angemerkt zu haben, denn es ist ja kaum vorstellbar, dass da alle Kinder nach der Nottaufe gestorben sind.

Robert.

Guten Morgen
Ich hatte letztens einen Pfarrer, der jede Totgeburt genau vermessen hatte ... ist mir vorher auch noch nie untergekommen

Drillinge sind mir erst 1mal untergekommen, schlimm fand ich die Zwillingsgeburt mit 3 Tagen abstand, beide Burschen hatten es nicht überlebt, die arme Mutter gebar 12 Monate später das nächste Kind

Interessant vitulus, Zwillingsgeburten mit mehrtägigem Abstand hatte ich auch schon mal gesehen, das "Vermessen" ist mir gänzlich neu.
Vielleicht im Zusammenhang damit, ob das Kind "reif" war oder eventuell vorehelich gezeugt?
Jedenfalls ruft mir Dein Bericht einen makabren Eintrag aus dem Rossatzer Sterbebuch in Erinnerung:
https://data.matricula-online.eu/de/oest...03%252F07/?pg=4
2. Eintrag 12. Jänner 1826 ein außereheliches Kind einer Dienstmagd, eigentlich eine Fehlgeburt von 4 Monaten
Der Fötus wurde zunächst "gehörig beschaut" von den Ortsobrigen und bis auf weiteres "in Weingeiste aufbewahrt in der chirurgischen Apotheke" . aber lest selbst
Gruss MM