Liebe alle, mittlerweile habe ich in meiner Sammlung der Familiengeschichte schon jede Menge Personen und knapp 1000 Dokumente. Mir stellt sich die Frage, da ich ja mit meinen Forschungen noch nicht am Ende bin und sich diese sicher noch einige Zeit (vl sogar Jahre) hinziehen werden, wann ich am besten mit dem Erstellen einer Familienchronik beginne um meine Ergebnisse auch meiner Familie und anderen Interesierten zugänglich zu machen?

Wie habt ihr Eure Ergebnisse Zusammengestellt? Erst beginnen wenn die Forschungen abgeschlossen sind (sofern dies überhaupt jemals so ist)?

Wie habt Ihr Eure Ergebnisse gegliedert?

Bin auf Eure Erfahrungen gespannt.

LG
Thomas

Hallo,

Ich habe meine Familienchronik nach meinen Großeltern in vier Teile geteilt. Mein Erstlingswerk ist vor ein paar Jahren "in Druck" gegangen und schreit nach einer 2. Auflage ;) Ich habe in der Zwischenzeit viel dazu gelernt, habe neue Quellen erschlossen usw., womit eine Überarbeitung und Ergänzung fällig wird.
Hier kannst du dir ansehen, wie ich es gemacht habe: http://www2.messerschmidt.co.at/dokument...sserschmidt.pdf

Der zweite Teil ist in Arbeit und wird immer dicker...

Beste Grüße,
Uli

... und wird immer dicker...

Das Problem habe ich auch. Überschlägig würden es bei mir über 5000 Seiten werden, wobei ich mich mit geschichtlichen Hintergründen (ca. 20 Seiten) und Kopien von Originaldokumenten sehr eingeschränkt habe. Ich fürchte, 5000 Seiten würden auch den interessiertesten Leser abschrecken.

Nun überlege ich, ob ich eine Kurzversion verfassen, und die Langversion nur als .pdf auf DVD beilegen soll. Doch was soll ich in der Kurzversion weglassen?

lg Walter

Liebe Uli, vielen Dank für den Link und das du mir Deine Arbeit so zeigst. Echt toll geworden, so in etwa könnte ich es mir für meine Zwecke auch vorstellen. Ein Wahnsinn wieviel Arbeit du da schon investiert hast - möchte Dir mein Kompliment aussprechen!

@Walter: Wenn du Dich auch mit Kopien von Dokumenten zurückgehalten hast, wie kommst du dann auf 5000 Seiten? Bin schon bei mir am Überlegen was wirklich notwendig ist, wobei es bei mir jedoch eben diese Dokumente wären und auch Infos über die Orte an denen die betroffenen gelebt haben (sehr viel im heutigen Böhmen).

Vielen Dank für Eure Rückmeldungen - das mit der Teilung macht natürlich Sinn, da man durchaus schon während der Forschungen recht gut beginnen könnte, gute Herangehensweise mMn.

LG
Thomas

Hallo Thomas,

also ich hab schon (2009-2012) 2 Chroniken verfasst. Die 1. (Väterliche Seite) umfasste 470 Seiten, die etwas spätere 2. (Mütterliche) 950 Seiten.

Durch die riesigen heutigen Möglichkeiten und immer umfangreicheren Dateien im Internet und durch einige Glücksfälle hat sich das noch lange nicht druckreife Konzept halt vervielfacht.

Die Chroniken werde ich wie die bestehenden wie folgt aufbauen:

1. Vorwort

V

Sorry, die Korrektur hat zu lange gedauert und ich bin rausgeworfen worden, also nochmal:
Blöd ist, dass ich nun den ganzen Text nochmal schreiben kann.

1. Vorwort, Erklärungen, Inhaltsverzeichnis: ca. 25 Seiten
2. Namensverzeichnis: ca. 40 Seiten
3. Stammtafeln (jeweils 5 Generationen): ca. 230 Seiten
4. Ahnenverzeichnis, alphabetisch sortiert, beginnend mit der jeweils ältesten Generation ca. 4500-5000 Seiten
5. Nachkommen (Kurzversion, nur Basisdaten) ca. 40 Seiten
6. Karten, Orte, Wanderungen, ... ca. 40 Seiten
7. Statistik ca. 40 Seiten
8. Sonstiges, Quellen, Begriffserklärung Latein/Deutsch, Ergänzungen, ...

Anbei ein paar Beispiele:

[[File:Stamm1.pdf]]
[[File:Stamm1.pdf]]
[[File:statistik1.pdf]]

lg Walter

Hallo,

ich verwende zum Erstellen eines Familienbuches/Chronik das Programm
"The Complete Genealogy Reporter". Kosten ca. 35$
http://www.tcgr.bufton.org/index.html


Als Basis für dieses Programm exportiere ich die Daten im GEDCOM-Format aus MyHeritage.
(ich verwende für die ständige Erweiterung und Aktualisierung meines Stammbaumes eben dieses Programm)

Den Vorteil des "The Complete Genealogy Reporter" sehe ich darin,
dass ich für die Erstellung von neuen oder eben auch Aktualiserung von Chroniken immer auf
die aktuellen Daten des GEDCOM-Files zugreife.
Die Gestaltungsmöglichkeiten dieses Programmes sind sehr vielseitig bzw. individuell anpassbar.
Besonders gut finde ich, dass das Ausgabeformat "PDF" automatisch mit Hyperlinks versehen wird.
Sowohl die interne Struktur des Berichtes, als auch die Quellenangaben, die in das GEDCOM-File
übertragen wurden.

LG
Wolfgang

Danke für die Tipps!

@Walter: Wow, echt umfangreich und informativ! Verstehe nun, warum du auf so viele Seiten kommst - vor allem auch aufgrund des Umfangs Deiner Forschungen, wie oft ich da Jahreszahlen beginnend mit 15.. lese ist echt ein Wahnsinn und beeindruckend. So weit bin ich leider noch lange nicht ;-)

@Wolfgang: Danke für den Link. Finde ich ebenfalls eine echt gute Alternative zum reinen Selberbasteln der Chronik!

LG
Thomas

Hallo,

Mit Interesse habe ich eure Beiträge gelesen. Walters Anhänge muss ich mir erst mit Ruhe zu Gemüte führen.

Ein paar grundsätzliche Gedanken hab ich da noch:

1. Für wen schreibe ich diese Chronik? Wer sind die Adressaten? Was und wie viel wird diese interessieren?

Für mich ist das ein sehr wichtiger Punkt. Sind das Historiker, so wird diese etwas ganz anders interessieren als Oma und Opa (ohne denen nahetreten zu wollen). Ich habe meine Chronik u.a. für meinen Vater geschrieben, der Techniker ist und der alles auf den Punkt bringen möchte. Ihm sind sogar die Literaturzitate als Fußnoten unangenehm, worauf ich aber bestanden habe.

2. Das Aufteilen auf vier Linien (nach den Großeltern) oder gar acht Linien (nach den Urgroßeltern) hat nicht nur den Vorteil, dass eine Teil dann schlanker bleibt und eher gelesen wird. Der Vorteil liegt auch darin, dass man die eigene Verwandtschaft besser "bedienen" kann.

Ich habe z.B. mit den Nachkommen der Schwester meiner Großmutter mütterlicherseits noch guten Kontakt. Sie interessiert dieser Teil der Verwandtschaft sehr, nicht aber die Ahnen meines Großvaters oder gar meines Vaters.

3. Die Frage nach dem Format stellt sich für mich als letztes. Entweder bekommen die Verwandten das Werk in gedruckter Form oder digital, dann aber auf jeden Fall auch als pdf.

Auf jeden Fall wünsche ich allen gutes Gelingen!

Uli

Ich schreibe die Chronik für meine Nachkommen und die noch lebende Verwandtschaft. Auch wenn sich die Kinder in vielen Familien nicht so dafür interessieren werden, kann es bei den Enkeln und Urenkeln schon ganz anders sein.
2 meiner Enkel (beide 12 Jahre) haben mit Stolz meine Chronik im Unterricht präsentiert, als das Thema Ahnen unterrichtet wurde.

@Uli: Das Aufteilen der Chronik habe ich natürlich auch schon überlegt. Es ist aber leider so, dass ich in keinem Zweig nur annähernd fertig bin. Und wie stark soll ein Band sein? Bei 700 Seiten wären es dann immer noch 7-8 Bände.

@Wolfgang: Ich habe gerade ein bisschen in dein Programm "The Complete Genealogy Reporter" hineingeschnuppert. Ein paar Dinge sind mir aufgefallen:
1. Ahnennummern: Verwendet das programm Ahnennummern? 1 man selbst, 2 Vater, 3 Mutter, 4 Großvater väterl. ...? Ich habe gesehen, dass alle Personen eine Nummer haben (auch Geschwister, 2. Ehepartner?)
1. Gedcom-Stammbäume: Wie geht das Programm mit Ahnenschwund um? Gibt es trotzdem für jeden Ahnen einen eigenen Stammbaum (und in weiterer Folge Ahnen doppelt und dreifach? mit 2 verschiedenen Nummern?)?
Wie geht dann das Programm mit den theoretisch doppelten Ahnennummern um?
2. Kann man so unsinnige Texte wie in der Beilage vermeiden? (schlechtes Bild, 1. Zeile):
... was born in 1808 to Mr. Unknown ...
3. Quellenangaben: Es ist natürlich eine tolle Sache, die Quellen gleich zu verlinken. Doch habe ich die schmerzliche Erfahrung gemacht, dass diese links nicht für die Ewigkeit gemacht werden. So hat z.B.: Matrikula schon mehrmals die links geändert, und nicht nur Matricula. Wie das in 50 oder 100 Jahren aussieht, will ich mir gar nicht vorstellen.
4. Die meisten Chroniken schreiben in der Vergangenheit. ... wurde geboren, ... haben geheiratet, ... ist gestorben ... das ist mir zu negativ. Auch wenn's vielleicht nicht ganz korrekt ist, schreibe ich ... wird geboren, am ... 1821 heiratet der junge Gesell ... 1827 stirbt Hans N. in ... kann man das in dem Programm umstellen?
5. Wirft das Programm auch Statistiken aus? Und wenn ja, sind die auch sinnvoll?
6. Hat das Programm eine Obergrenze an Personen/Speicherplatz?
7. In meiner Gedcom-Datei finden sich einige wenige auch Linien auf "Vorrat", wenn ich vermute, dass sie verwandt sein könnten. Sollte dies dann einmal der Fall sein, kann ich dann gleich darauf zugreifen. In der Chronik möchte ich sie bis dahin natürlich nicht haben. Kann man so etwas ausblenden?
8. Dadurch, dass in vielen Akten, Dokumenten nicht nur die betreffenden Ahnen vorkommen, sondern auch Zeugen, Gegner, Nachbarn, ... die entweder fremde Personen, oder aber auch Ahnen oder sonstige Verwandte sein können (oder aber namensgleiche fremde Personen, ...), verwende ich in meiner Chronik folgenden Farbcode:
Rot: Direkte Ahnen (nUrgroßeltern)
D-Rot/Braun: Blutsverwandte Kinder, Geschwister, ...
Schwarz: Alle anderen nicht verwandte Personen, weitere Ehepartner, ...
Blau schreibe ich die Berufe, da ja dem Leser nicht immer klar sein kann, ob der Fischer ein Fischer ist oder nur so heisst. Geht das auch in deinem Programm?

lg Walter

narrative.gif - Bild entfernt (keine Rechte)

Hallo Walter,

ich habe versucht deine Fragen so gut als möglich mit einem auf die Schnelle erstellten Buchbericht zu beantworten.

Ich habe als Proband einen Vorfahren von mir gewählt mit der Generationsbegrenzung 2 früher / 1 später
und einige Seiten von einem anderen Bericht zu Demozwecken dazugehängt.
Man kann nahezu alles beim Bericht voreinstelln bzw. frei gestalten, Abschnitte weg lassen oder nicht, ......
Ob die Schlüsselwörter für die Zeitform geändert werden können,kann ich nicht sagen.
Begrenzungen nach oben konnte ich noch nicht feststellen.

https://www.dropbox.com/s/ff6r4rj5bfa5y5...Muster.pdf?dl=0

LG
Wolfgang

Wolfgang, vielen Dank,

wow, das Programm ist echt mächtig, und sicher eine Ersparnis beim Schreiben. Da ich ja bereits seit Jahren an meiner Chronik schreibe, werde ich vermutlich nicht mehr umsteigen.

lg Walter