beim letzten Besuch bei meinen Eltern habe ich gestöbert und ein Kochbuch gefunden. Das dürfte entweder von meiner Urgroßmutter oder doch sogar Ururgroßmutter sein. (Schriftproben bekomm ich noch von meiner Tante)

mit der lieben Miss Marple hab ich über Mengenangaben und Eiermengen diskutiert und heut hab ich doch glatt mal ein Rezept ausprobiert.

"sehr feinen Guglhupf" -

sehr fein ist er, aber ein bisserle fad. Ein Kleks Marmelade dazu und perfekt|addpics|vi2-1-bc75.jpg,vi2-2-562f.jpg,vi2-3-d46f.jpg|/addpics|

Hallo,

Von wann könnte das Kochbuch etwa sein?

Ich habe eine Gugelhupfmodel, mit der ich regelmäßig meine Gugelhupfe backe. Sie stammt aus der Ausstattung meiner Ururgroßmutter Anna Lengauer, verehelichte Kapfer, die 1859 geheiratet hat.

Beste Grüße,
Uli

meine Ururgroßmutter hat 1862 geheiratet und ihre Tochter kam 1866 zu Welt, gelebt hatten sie in Persenbeug bzw ab ca der Jahrhundertwende in Wien

ich hab extra die Guglhupfform von meiner Mutter mitgenommen, ich kann mich erinnern, dass sie da drin früher immer die doppelte Masse gemacht hat

Gratuliere, schaut auch recht appetitlich aus! Ich will schon seit ewigen Zeiten etwas aus dem Kochbuch backen, in dem die Namen meiner Urururgroßtante Theresia Herzog (1815-1860) aus Rossatz und ihrer Tochter Theresia Kaukal angeführt sind! Da ich grade junge Hühner habe, die fleißig legen, ließe sich das ja machen ...........

Robert.

Ich habe hier noch Henriette Dvidis' "Praktisches Kochbuch" mit dem meine Urgroßmutter kochen gelernt haben soll - die handschriftlichen Rezepte meiner Großmutter wurden in den 40er Jahren mit Hinblick auf die erwartete Lebensmittelknappheit in der Schule notiert.

Einiges habe ich schon nachgekocht, allerdings in der Regel mit dem ein oder anderen zusätzlichen Gewürz (z.B. Pfeffer...). Es sind nunmal Notrezepte.

Meine Frau hat noch das handschriftliche Backbuch ihrer Oma woraus Teile unserer Weihnachtsbäckerei stammen.

Die beiden für mich wichtigsten Backrezepte habe ich nur mündlich bzw. als maschinenschriftliche Abschrift bekommen. Sind allerdings auch beides Backwaren, die es nur wenige Male im Jahr gibt.

im Landesarchiv St. Pölten liegt ein anderes Kochbuch der Familie auf - irgendwann wenn ich mal Zeit (Pension??) habe, werde ich es mir kopieren
dann könnte ich die Rezepte mit unserem Kochbuch vergleichen.

meine Weihnachtskeks sind zu 90% von meinen Großmüttern und Schwiegermutter, von sparsam bis reichhaltig

Ich hätte da außerdem noch "Das neue, große, geprüfte und bewährte Linzer Kochbuch in zehn Abschnitten. Verfaßt von Maria Elisabeth Meixner, geb. Riederederinn. Achte, verbesserte und mit 386 Speisen vermehrte Auflage. Linz, 1837."

Robert.

Hallo,

Legendär ist da auch "die "Prato" (https://de.wikipedia.org/wiki/Katharina_Prato.

Das erste Kochbuch dieser Dame erschien 1858 und weil es so erfolgreich war, folgten unzählige Auflagen.

Ich habe eine Bearbeitung des Originalbuches von Christoph Wagner aus dem Jahr 2006. Da stehen die Originalrezepte, werden aber durch Umrechnungen, Warenhinweise usw. ergänzt.

Beste Grpüße,
Uli

Hier die Ausgabe von 1857:

https://austria-forum.org/web-books/dies...1858kfu/ev00001

Interessant war für mich ein Rezept für ein Gebäck welches von der Großmutter meines Opas stammt. Diese war Burgenlandkroatin und wie ich herausfand, stammt dieses Gebäck ursprünglich aus Kroatien. Ich frage mich ob das Rezept vor fast 500 Jahren aus der kroatischen Heimat der Ahnen mitgenommen wurde oder ob es später in die Familie vermittelt wurde. Leider kann man das aber nicht mehr erfragen.

Liebe Grüße!

Dominik

Dominik - ich hab es in meiner Familie so erlebt: Familienrezepte werden weitergetragen innerhalb von der Familie - Rezepte waren ein strenges Familiengeheimnis und wurde nicht an außenstehende weitergegeben (und wenn dann abgeändert, damit es nie so gut schmeckt wie bei einem selber)

also ich würde auf alte Tradition tippen ;-)

Wahrscheinlich hast du recht, ich finde es schon interessant und dennoch schade, wenn nur mehr das kulinarische Erbe einer Kultur übrigbleibt.

Liebe Grüße!

Dominik

Das halte ich aber für fast normal. In vielen Hushalten kocht(e) nur einer und der kocht so, wie er es gelernt hat bzw. wie es der Haushaltsvorstand verlangt. Da "mendelt" sich die eine Kultur quasi raus.