Hallo,

Aus dem Eintrag werde ich nicht klug: https://data.matricula-online.eu/de/oest...1%252F04/?pg=94 - vierter Eintrag von unten

Handelt es sich hier um eine Adoption?

Und was heißt das erste Wort in der zweiten Zeile (vor Hans Haider)?

Danke und beste Grüße,
Uli

Also ich lese: "21. ...... ill(i)legitimus: Parens Matthias N. an dessen statt ist getauf gangen Hans Haider am Pfingsterbauernguett et uxor eius Anna patrina (od. patrini?, das zu erwartende patrinus kann ich nicht rauslesen) Christoph Haringer Burger und Sattler alhier."

Der Vater war anscheinend nicht "greifbar", deshalb musste jemand anderer das Kind zur Taufe bringen und die Angaben bezeugen. "ze Tauf gangen" würde für mich besser klingen, steht aber nicht da.

Robert.

Hallo,

Danke, Robert! Die Worte hab ich zwar auch so gelesen, konnte mir aber keinen Reim darauf machen. Vor allem das "...ist getauf gangen..." hat mich verwirrt.

Eine vielleicht dumme Frage: Hat früher immer der Vater das Kind zur Taufe getragen, mit oder ohne Taufpaten? Konnte das nicht der Pate allein machen? Und warum ist da die leibliche Mutter nicht angegeben, wohl aber die Frau des Hans Heider? Verwirrend.

Beste Grüße,
Uli

Wenn am Tag der Geburt oder kurz danach getauft wurde, durfte die Wöchnerin je nach Tradition die Kirche erst betreten, nachdem sie einen besonderen Segen empfangen hatte. Da brachte der Pate das Kind dann auch schon mal ohne die Eltern zur Taufe.

Hallo Uli, auch bei meinen Eltern (beide 65-jährig) waren deren Eltern nicht bei der Taufe anwesend. Die Paten brachten das Kind zur Taufe. Für das südliche Niederösterreich und Mittelburgenland war das bis in die 1970-iger Jahre Sitte und hat sich dann mit der ab dann geborenen Generation geändert, mein Bruder wurde in der Heimatpfarre meiner Mutter getauft, es waren aber auch beide Elternteile dabei anwesend.
Liebe Grüße!
Dominik

Uli fragt aber ganz richtig, warum die Haiders das Kind zur Taufe gebracht haben und nicht der Pate ... Vielleicht ist das Kind bei ihnen zur Welt gekommen.

Ich glaub ich habe das hier schon einmal erzählt: Bei einer Schulfreundin meiner Großmutter war es so, dass deren Mann (muss so um 1940 herum gewesen sein) das Kind zur Kirche gebracht hat und auf die Frage des Pfarrers, wie die Tochter heißen soll, keine Antwort geben konnte. Da hat der Pfarrer in den Kalender geschaut und das Kind hat den Namen "Thusnelda" bekommen ......................................

Robert.

Hallo,

Danke erst einmal an euch alle für eure Gedanken!

Mir ist klar, dass früher das Kind möglichst schnell getauft wurde, meist am Tag der Geburt oder allenfalls am Tag darauf. Das hat sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts langsam geändert. Man wollte ja sicher sein, dass das Kind bei einem (früher nicht unüblichen) frühen Tod auch in den Himmel kommt.
Ich dachte mir, dass meist wohl der Taufpate das Kind zur Kirche gebracht hat. War er nicht greifbar (weil er z.B. zu weit weg gewohnt hat), so hat ein anderer an seiner Stelle das Kind zur Taufe gebracht und das wurde dann auch entsprechend vermerkt. Dass der Vater oft nicht dabei war, schließe ich daraus, dass die Angaben in den Taufbüchern oft recht fehlerhaft sind: falscher Vorname der Mutter, Hofname statt Familienname usw. Der Vater hätte wohl präzisere Angaben machen können.

In dem von mir oben angegebenen Link bringt nicht ein Einzelner sondern ein Ehepaar das Kind zur Taufe, sie sind aber nicht als Paten angeführt. Das hat mich stutzig gemacht. Die leibliche Mutter war noch im Wochenbett (vielleicht oder wahrscheinlich beim Ehepaar Haider), der leibliche Vater hat sich aus dem Staub gemacht und das Ehepaar Haider kommt mit dem Kind und wird namentlich angeführt, auch die Frau.
Dass uneheliche Kinder getauft wurden, das war immer wieder der Fall, da wurden zu dieser Zeit immer die Namen der leiblichen Eltern angegeben, so gut es eben möglich war. So hab ich es nie gelesen.

Beste Grüße,
Uli