Liebe Forschergemeinde, ich ersuche um Lesehilfe:

http://data.matricula-online.eu/de/oeste...%252F01/?pg=298

4. Eintrag von oben:
eodem copulatus est honestus Georgius Winter V
Angelba(c)h cum honesta Regina Weningerin ???? V
Angelbach dispensatione? obtentua? ??? .... ????
??? ... ???

Ich nehme an, es geht um ein engeres Verwandtschaftsverhältnis?

lg Walter

Sinngemäß heißt es wohl die Brautleute hatten eine Dispens des Passauer Konsistoriums eingeholt weil sie um ihre Blutsverwandtschaft im 3. Grad (gemeinsame Urgroßeltern - viel Spaß beim auflösen ;) ) wussten. Der trauende Pfarrer hielt das wohl für Zeichen der Keuschheit und ein gutes Omen für die zukünftige Ehe.

Danke, sowas habe ich mir eh gedacht.

Werde schauen, was ich in Passau finde...

Walter

Nach meinem Verständnis haben sie von der Verwandtschaft nichts gewusst (inscientes), aber es ist trotzdem das Versprechen zukünftiger Eheschließung gegeben/erlaubt? worden.
- Wenn sie im gleichen Ort nicht gewusst haben, dass sie "Gschwistradkinderkinder" waren, dann kann das Auflösen wirklich spannend werden. Oder sie haben sich einfach nicht für Ahnenforschung interessiert. *G*

Robert.

Ich bin ja gebranntes Kind in dieser Hinsicht (durch mehrere Ehen meiner Vorfahren im 5. und 6. - und damit nicht mehr dispenspflichtigen - Grad habe ich in meiner 10. und 11. Ahnengeneration einen Ahn der 6 (SECHS!) verschiedene Kekulé-Nummern trägt...).

In dem vorliegenden Fall wäre interessant zu wissen, ob die Großeltern der Brautleute noch lebten - ich vermute, das "familiäre Gedächtnis" (wozu ja auch solche Marker gehören) hing damals wie heute am Vorhandensein dieser Generation.

In meinem Bekanntenkreis gibt es eine Familie wo in der inzwischen glaube ich schon ausgestorbenen Generation sehr viele Geschwister waren, die auch nicht alle viel Kontakt miteinander hatte. Ein Angehöriger der nächsten Generation ist in jungen Jahren dann einmal von seinen Freunden darauf aufmerksam gemacht worden, dass die junge Frau, mit der er sich merklich angefreundet hat, seine Cousine sei ........... Da haben die Eltern noch gelebt!
Also es gibt nicht nur die eigene Familie, die um die Verwandtschaft weiß. *G*

Robert.

Hallo,

und hier der link aus Passau!

archivnet.findbuch.net/php/view.php?ar_id=3715&link=5050x129#&posX=-0.03104625892579944&posY=-0.46693573424402357&zoom=0.125&path=d6c7c76bddd06f6bd46e6b6161e0ece4c76bf7ddd06f6bd46e6b6161e0ece46be1eac5d63436fe303e3436376be1edece1c739f13f

wie man der Verwandtschaft "unwissend" sein kann, ist mir auch ein Rätsel

sorry, irrtümlich zu schnell "geentert"

Die Eheleute haben argumentiert mit
-Unwissenheit
-Braut bereits im 2. Monat schwanger (das arme unschuldige Kind)
-2 ganz arme Leut

Lg Walter

Und hast du die Verwandtschaft schon gefunden? Vielleicht geht das ja auch über uneheliche Kinder?

Robert.

... die Verwandtschaft schon gefunden?
Das gestaltet sich schwierig, da ja nicht einmal die Eltern im Trauungseintrag dabeistehen. In Großpertholz (siehe auch das wunderbare genteam.at) gibt es gerade mal 7 Geburts-Einträge We(i)ninger im fraglichen Zeitraum, jedoch keine Regina. Wenn auch die Eltern vermutlich die in Angelbach wohnenden Georg/Gregor Weninger ux. Anna sind, fehlen die weiteren Trauungen. Der Pfarrer kann anscheinend auch nicht zwischen Gregor und Georg unterscheiden.

Beim Bräutigam, der ebenfalls Gregor Winter und nicht Georg heisst, findet man einen: (*4.3.1696), Eltern Christoph/Susanna, ebenfalls aus Angelbach. Angelbach hatte zu diesem Zeitpunkt vielleicht 15 Häuser, was die "Unwissenheit" der Brautleute in ein schräges Licht bringt. Ich habe aber in den Passauer Protokollen öfter als Argument "Es gibt sonst niemand, den wir heiraten können" gelesen. Die Unwissenheit wurde dann vermutlich nur als zusätzliches Argument angeführt.

Das ist alles was ich gefunden habe. Auch in den umliegenden Pfarren bin ich nicht fündig geworden, Herrschaftsakten aus dieser Gegend kenne ich ebenfalls nicht. Somit kann ich das Thema voraussichtlich abhaken.

Lg Walter

Naja, du hast ja den Hinweis auf die Blutsverwandtschaft. Unter den Großeltern muss es Geschwister geben, dann sollten es die richtigen Familien sein.

Robert.

@RobertD: Ich weiss nicht, ob du selbst im Waldviertel forschst, aber ich habe den Eindruck, dass es dort die unvollständigsten Matriken gibt. Auch alternative Quellen (Herrschaftsakten, ...) sind selten und oft gar nicht vorhanden.

aber so leicht geb ich sowieso nicht auf

lg walter

Bisher hab ich nur eine Linie dort und da komm ich auch nicht recht weiter, dann weiß ich ja jetzt warum ...

Robert.

und wie heisst die?

Berger in Kleinmeinharts 11,
Die Schmiede Krügl(er) hab ich in Etzen - Langschlag - Harmannschlag mit einem Verweis auf Sonnberg/Böhmen
Und dann die uneheliche Tochter einer unehelichen Tochter ... Witzany/Witzmann aus Hirschenstein/Pf. Halmetschlag.

Habe da aber noch nicht ausführlich gesucht. Möglich auch, dass Wolfgang (klam 22) da schon mehr weiß als ich.

Robert.