Jetzt bin ich bei der nächsten Berufsgruppe, die sich nicht gut zurückverfolgen lässt angekommen, bei Lehrern ...

Bei der Suche im www bin ich auf folgenden Eintrag gestoßen, der aber anscheinend keine Informationen zum Herkunftsort des Georg Zdrazilek, Lehrer in Milotice, hergibt? Was außer dass er Kantor war, steht da noch?
https://biblio.hiu.cas.cz/authorities/326433?locale=de
Kann mir jemand helfen, indem er übersetzt?

Worauf bezieht sich der Eintrag überhaupt? Auf eine Veröffentlichung von Petr Hlavacek? Enthält die möglicherweise genauere Angaben?

Robert.

Hallo Robert,
du meinst das(?):
skladatel duchovní hudby, působil ve Strážnici a v Miloticích
das heißt nur, dass er Komponist geistl. Musik war und in Strážnice und Milotice gearbeitet hat.

Stimmt schon so: Petr Hlaváček hat den Artikel in der Bibliografie d. cz. Geschichte des Historischen Instituts veröffentlicht.
Genaueres steht hier nicht. Da müsste man wahrscheinlich eine Anfrage an das Institut machen oder vor Ort Einsicht nehmen.

LG Hans

Ja, danke! Interessant. Dem werde ich wohl nachgehen müssen ...

Robert.

Hallo Hans!
vielleicht kannst du mich aufklären: wir haben hier die beiden Orte Strážnice und Milotice.
die Präposition v/ve verlangt ja hier den 6. Fall.
Ich würde also denken, dass beide Ortsnamen weiblich sind.
der 6. Fall Einzahl wäre doch wohl somit Strážnici und Milotici.
Wenn beide Ortsnamen in der Mehrzahl stehen (der ist ja hier gleich der Einzahl, oder?), so wäre der 6. Fall in der Mehrzahl dann Strážnicích und Miloticích.
Steht hier der eine Ortsname in der Einzahl und der zweite in der Mehrzahl und gehört das so? Oder welche Regel wird hier sonst verwendet?
p.s.: ich habe mir jetzt auch noch die Deklination angesehen, wenn es sich um sächliche Substantive auf -e handelt - da ist aber kein Unterschied (Endung -i im 6. Fall Einzahl, Endung -ích im 6. Fall Mehrzahl
Danke im Voraus,
Peter

Hallo Peter!

Gute Frage, ist mir zu nächtlicher Stunde gar nicht so aufgefallen!
Du hast mit deinen Überlegungen absolut Recht.

Wenn ich in die Deklinationstabellen schaue, sehe ich, dass bei allen unbelebten Substantiven mit weichen Konsonanten im Auslaut das -ìch im 6. Fall Plural vorkommt. Vom Genus kann man also nicht unbedingt ausgehen.
Die Art, wie der Lokativ gebildet wird, hängt vermutlich mit der Art der Ortsnamen und deren Entstehung zusammen.
Mir ist dieses Thema zwar schon begegnet, aber die Verwendung war für mich zu uneinheitlich, es blieb mir also nichts anderes übrig, als die Formen immer "dazu zu lernen".

Im Netz habe ich dazu noch etwas gefunden, vielleicht bringt das mehr Licht in die Angelegenheit.
Hier geht die Autorin näher auf die Suffixe, unter anderen auf -ice ein:
http://doczz.cz/doc/84324/--universit%25C3%25A4t-wien

In diesem Buch werden Ortsnamen behandelt, darunter findet man auf Seite 211 auch Milotice:
https://books.google.at/books?id=DRVaSFu...20genus&f=false

Hier geht es um besitzanzeigende Suffixe und Ortsnamen die von Personennamen abgeleitet sind:
https://www.google.at/url?url=https://is...9dv4xc6gpZvLi9L

Dieser letzte Punkt erscheint mir am wahrscheinlichsten für die Wahl des Suffixes zu sein.

Für dich sicher nicht neu: Der Name Strážnice verrät, dass es sich wohl um eine Befestigung gehandelt hat, die die Grenze und vielleicht einen Übergang über die March gegen Osten "bewacht" hat. Ähnlich wie Landshut/Lanžhot. Siehe dazu eventuell auch:
http://www.liechtensteinove.cz/de/objekt/landshut-lanhot/21/

Ich wünschte, ich hätte eine befriedigendere Antwort, verbleibe trotzdem mit freundschaftlichem Gruß,
Hans

Mir liegt der obige Artikel jetzt vor. Ich kämpfe mich mit Internet-Übersetzer durch, bräuchte für die relevanten Absätze aber Hilfe von Leuten die Tschechisch beherrschen. Wäre jemand bereit mir etwas zu übersetzen?
Einstellen will ich die Abschnitte wegen Urheberrechts lieber nicht. Würde sie dann per Email oder Privatnachricht schicken.

Robert.

Auch hier herzlichen Dank an josch, der mir mit seiner Übersetzung und weiteren Recherchen viel geholfen hat. Allerdings komme ich leider trotzdem nicht weiter, da der Trauungseintrag des Georg Zdrazilek mit der bürgerlichen Bäckerstochter Franziska Tovarek von Straznice vom 15.6.1779 keine Hinweise auf seine Herkunft enthält.

http://actapublica.eu/matriky/brno/prohl...257/?strana=207

Robert.

Servus Robert,

hatte wieder Zeit und habe einige Familienmitglieder gefunden.
Eine lange Liste mit allen Details, Hinweisen, weiteren Fragen und Vermutungen findest Du im Mail.

Eventuell gibt es jetzt eine Spur, denn ich habe einen Sterbeeintrag einer gewissen Anna Zdražilek gefunden, Witwe nach dem seeligen (Vorname fehlt) Zdražilek Gastwirt in Mylotitz, 84 Jahre, Schlagfluss
* 1720, + 07.05.1804
Fol. 142/Aufnahme 73
http://actapublica.eu/matriky/brno/prohlizec/5261/?strana=73

Es wäre also möglich, das Georg auch aus Milotice stammte, zumindest könnte man dort Näheres finden.

Herzliche Grüße,
Hans

Ich hätte da am 3. April 1757 einen Georgius Jacobus, Sohn des "Wenceslaus Zdraczil et Anna consors Miloticio": http://actapublica.eu/matriky/brno/prohl...185/?strana=263
Das NB ist mir nicht klar. Ich lese: Da ist bei den Paten ein Name ergänzt worden und unten "A. 779 die 10. April illi datae sunt Baptizmalus" ??? (Das ist übrigens kurz vor der Hochzeit des Täuflings)

Der Wenzel war allerdings zu dieser Zeit kein Gastwirt, sondern Equisio Domini - herrschaftl. Reitknecht? (Pate 1756: http://actapublica.eu/matriky/brno/prohl...185/?strana=252, Geburt 1754: http://actapublica.eu/matriky/brno/prohl...185/?strana=251), da muss ich noch schauen, ob er vielleicht als Gastwirt gestorben ist ...

Robert.

Ist er nicht, sondern als Inwohner in Milotiz 9, mit 51 Jahren am 17.12.1782:
http://actapublica.eu/matriky/brno/prohlizec/5190/?strana=58 - hier heißt er Zdrazilek!

Robert.

Heureka! Nachdem er (als Pate) bei 2 Taufen also "quondam equiso" und dann ein paar mal als Inwohner bezeichnet worden ist, wird er 1769 "p.t. caupo" genannt!

http://actapublica.eu/matriky/brno/prohlizec/5186/?strana=30

Robert.