Die Annahme an Kindesstatt (Adoption) kommt durch einen schriftlichen Vertrag (Adoptionsvertrag) zwischen den Adoptiveltern und dem Adoptivkind zustande, der vom Bezirksgericht bewilligt werden muss. Der Adoptionsvertrag wird erst mit gerichtlicher Bewilligung (Beschluss) wirksam. Der Beschluss über die Bewilligung des Adoptionsvertrags wird vom zuständigen örtlichen Pflegschaftsgericht (Bezirksgericht am Wohnort des Kindes) gefasst. Vor der Entscheidung hat das Gericht alle Adoptionsvoraussetzungen zu prüfen und zusätzlich Anhörungen durchzuführen.
Zu beachten ist, dass es verschiedene Arten von Adoptionen gibt.
Inkognitoadoption Die Wünsche der leiblichen Eltern werden bei der Auswahl der Adoptiveltern mitberücksichtigt und sie erfahren einige Daten von diesen (z.B. Alter, Beruf, Dauer der Ehe, Anzahl der Kinder). Sie erhalten jedoch weder die Adresse noch den Namen der Adoptiveltern.
Offene Adoption
Die leiblichen Eltern erfahren, wo sich ihr Kind befindet und haben die Möglichkeit, Kontakt zu den Adoptiveltern und/oder dem Kind aufzubauen.
Halb offene Adoption
Die leiblichen Eltern wissen nicht, wo sich ihr Kind befindet, können jedoch über die Jugendabteilung der jeweiligen Bezirkshauptmannschaft, den Magistrat und in Wien das Amt für Jugend und Familie zu den Adoptiveltern Kontakt aufbauen und sich auf "neutralem Gebiet" treffen. Auch Briefe oder Fotos können ausgetauscht werden.
Aufzeichnungen über solche Pflegschaftsakten findet man entweder bei den örtlich zuständigen Bezirksgerichten, Bezirkshauptmannschaften, den Magistrat und in Wien das Amt für Jugend und Familie (AJF) oder eventuell in den Beständen der jeweiligen Landesarchive.
Aus Gründen des Datenschutzes (DSG 2000) wird es wohl ziemlich schwierig sein Einsicht in solchen Akten zu nehmen, sofern nicht ein rechtliches Interesse dargelegt werden kann.
Forum Ahnenforschung Österreich
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07.02.2018 13:32
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