Liebe AhnenforscherInnen,

mein Name ist Roswita, ich beschäftige mich seit Jahren mit der Erforschung meiner Ahnen - teils sehr erfolgreich, es gibt aber auch einige weiße Flecken in der Ahnentafel. Ich hoffe, dass ich mit Hilfe der großen Forschergemeinde das eine oder andere Fragezeichen löschen kann und bedanke mich schon jetzt ganz herzlich für jegliche Hilfestellung.

Am meisten beschäftigt mich der Verbleib des Georg Reindl und dessen Familie aus der Pfarre Sierning (OÖ) nach 1867. In diesem Jahr wurde ihm auf Betreiben der Sparkasse der Hof (Reindlgut) versteigert. Von diesem Zeitpunkt an verliert sich die Spur der Familie. In der dokumentierten Hochzeit des ältesten Sohnes (meines Urgroßvaters) im Jahr 1878 gibt es keinen Hinweis. Ich habe alle Matrikenbücher der umliegenden Pfarren durchsucht und Kontakt mit möglichen "Mitwissern" aufgenommen - ich konnte nicht einmal einen Anhaltspunkt zu ihrer neuen Heimat finden. So bleibt das Sterbedatum im Dunkeln. Wie kann ich der Familie auf die Spur kommen?

Ich freue mich auf jeden Tipp aus der Praxis für die Praxis!
Roswita

Gibt es sonst noch irgendwelche Daten zu Georg Reindl? Geburts- oder Hochzeitsdaten?

Es liegen mir alle relevanten Daten des Georg Reindl und dessen Familie bis 1867 vor. Wie im Beitrag geschrieben, suche ich nach einem Anhaltspunkt, wohin die Familie nach der Hofversteigerung gezogen sein könnte. Was hat ein Bauer dieser Zeit gemacht, der seine Existenz verloren hat?

Mmm schwierge Frage. Damals gab es ja noch keinen Bauernverband. Die Bauern waren da ja erst seit gut zwanzig Jahren von Rechtswegen ihre eigenen Herren. Ich beschäftige mich gerade mit den Bauern zu dieser Zeit. Da meine steirischen Vorfahren von einer Seite (Grossväterlicher) Bauern waren. Ein einfaches Leben werden auch deine Vorfahren nicht gehabt haben. Vor allem nach dem sie den Hof verlassen haben.

Aus Erfahrung kann ich dir nur Sagen, manchmal kommt einem der Zufall zur Hilfe. Auch bei mir in der Ahnengalerie gibt es noch einige dunkle Flecke. Ich bin zum Beispiel auf der Suche nach einem Halbbruder meiner Urgrossmutter. Dieser wurde unehelich geboren und dem Vater abgegeben. Das ganz wurde dann so nach meinen bisherigen Erkenntnise von der Familie vertuscht.

Auch ich kann somit nur mit spärlichen Hinweisen Suchen.

Aber vielleicht kommt uns Beiden irgendwann der Zufall zur Hilfe.

Lieber gruss aus der Schweiz Bettina

Einige meiner steirischen Vorfahren waren auch wie vom Erdboden verschluckt, ich habe einen großen Teil von ihnen ab 1860 in der Stadt Graz wieder gefunden. Da ging es zwar nicht um eine verkaufte Landwirtschaft, aber die vielen Geschwister des Übernehmers haben sich nicht mehr als Knechte und Mägde verdingt - wie in der Generation davor -, sondern ihr Glück in der Stadt gesucht.

Liebe Margareta

Ich habe dir doch heute geschrieben, das der Zufall einem zur Hilfe kommen kann. Nun gerade eben habe ich den uneheliche Sohn meiner Ahnin per Zufallseingabe bei Genteam gefunden. Die Mutter stimmt und den Zeitpunkt auch;-). Einer seiner Taufzeugen wurde später wegen Todschlag einer Patientin verurteilt. Leider wusste ich das dieser Sohn von ihr nur ein kurzes Leben beschieden war und er nach einer Ausprache mit der Mutter tödlich verunglückte. Das hat mir meine Grossmutter erzählt. Nur der Name wurde leider nie weitergegeben. Dieser wurde todgeschwiegen. Ich bin heute froh das ich meiner Ahnin die soviel unter den Verlust dieses Kindes gelitten hat und Depressiv wurde, konnte ich ihr der Namen ihres geliebten Kindes wieder geben. Von heutigen Sichtspunkt hat man ihr das Kind genommen. Eine Mutter vergisst nie. Ich bin froh steht nun der Namen neben seinen Halbgeschwister.

Lieber Gruss Bettina/

mmhh es gibt 2 große Möglichkeiten

die Familie ging in die "Industrie" - also Steyr, damals war Sierninghofen, Neuzeug, Grünburg und Steinbach/Steyr blühende Wirtschaftsorte.
oder sie kamen als Magd u Knecht auf einem anderen landwirtschaftlichen Betrieb unter, wobei als Landwirt der gewohnt war anzuschaffen es sicherlich nicht leicht war die Arbeitsaufträge anzunehmen. Damals war man als Bauer wer, auch wenn man die Selbstständigkeit nicht geschafft hat.