Guten Tag,
obwohl des Latinischen durchaus kundig kann ich doch nicht glauben, was ich in diesem besonderen Fall zusammengereimt habe.
Das Original im Kirchenbuch:
http://www.data.matricula.info/php/view....nk=333330364dx3
Pöggstall 1648-1672 Taufbuch Bild 5
Michael Göz als Kind des ledigen Leopold Göz ut mater dicit (wie die Mutter sagt), die Muetter
"aquomem, consulti filetem quid ergo miram, si malus corbus malum ovum peperit"
steht hier tatsächlich, dass der "üble Vogel ein schlechtes Ei geboren hat" und wie darf ich den Beginn dieser Tirade verstehen?
Vielleicht bin ich ja komplett am pfadus holzus unterwegs...
Vielen Dank vorab für jegliche Hinweise!
freundliche Grüsse Miss Marple,
die ihren detektivischen Spürsinn vorübergehend gänzlich verloren hat.

Hast Du das mal bei auxilium-online.net durchgejagt?

"die Mutter ist Maria", aber aquomem und siletem kann ich nicht finden.

Danke Pascal für Deine Bemühungen,
vom kleinen Stowasser bis zu sämlichen online-auxilien bin ich alles durch. Hier scheint es sich um längst vergessene Kirchenlatein-Redewendungen zu handeln, das ist der Casus knackus.
Vielleich lese ich aber die Schrift auch einfach falsch!?
freundliche Grüsse MM

Der Pfarrer/Schreiber hat ja eine Vorliebe für die Tierwelt, da hast du schon eine Kostprobe geliefert.

Abgesehen davon eine wilde Spekulation: vielleicht hat die Mutter Rabe/Raab geheißen?

RobertD.

Consulto = ich denke

siletem? silesem? =?

quid ergo mirum si malus corvus malum ovum peperit = "was daher erstaunt, wenn der schlechte Rabe ein schlechtes Ei hervorgebracht hat"

Wer hier Rabe und Ei ist, ist mir nicht ganz klar.

Ist der Vater schon ein lediges Kind gewesen? Bei der Mutter steht ja leider kein Nachname.

Der Spruch wird bei Erasmus in den Adagia angeführt und erklärt, wie eine schnelle Suche ergibt:

http://audiolatinproverbs.blogspot.co.at...malum-ovum.html

siletem dürfte silentem sein - also "stillschweigend".

Vielen Dank für die Kommentare!
freundliche Grüsse MM

Noch einen Gedanken hinterher: das vielleicht wahrscheinlichste Wortfeld aus dem "aequomem" stammen könnte, könnte "aequare" sein. Das wäre "gleichstellen", "gleichmachen", "vergleichen", "ebnen", "gleichermaßen", "ebenso".

Mir scheint der Herr Pfarrer hat von diesen Schäfchen nichts anderes erwartet.