Ich möchte mich hier kurz vorstellen und weiß nicht so recht, wie ich anfangen soll. Vor etwa 5 Jahren hat mich eine Cousine darüber aufgeklärt, dass der Mann, den ich fast mein ganzes Leben lang für meinen Vater gehalten habe, es nicht ist. Es war ein großer Schock für mich, denn meine Mutter hat mir nie etwas erzählt. Um genau zu sein, sie hat mir gar nichts erzählt. Sie war 1943/44 in Minsk als Heimleiterin für ein Nachrichtenhelferinnenheim in Minsk stationiert. Da war der Mann, den sieimmer als meinen Vater benannt hat, schon in Russland gefallen, aber sie wußte es nicht, da meine Tante den Brief mit der Vermisstennachricht unterschöagen hat. Nach etlichen Nachforschungen im Famiienkreis wurde mir gesagt, dass mein Vater ein hoher österreichische Offfizier, der ihr Vorgesetzter war, mein Vater ist und aus Wien stammen soll. Das ist alles, was ich weiß, außer, dass sich meine Mutter mit einer Tochter nach dem Krieg getroffen hat und die keinen Kontakt haben wollte. Ich würde gerne wissen, wer ich bin, aber das scheint ziemlich aussichtslos zu sein. Ich hoffe, ich habe euch nicht gelangweilt.

Naja... du könntest erst mal alles über deine Mutter und ihrer damaligen Beschäftigung herausbekommen. Vielleicht gibt es dann einen Zusammenhang zum Vater.

Solltest du irgendeinen Hinweis zum Namen haben, könntest du hier erstmal schaun, ob es den Namen gibt ... http://www.genteam.at/ ... Geburten Wien ... ist glaub ich nicht vollständig ... wächst aber ständig. Die Kirchenbücher dazu kannst du dann hier http://www.data.matricula.info/php/main.php#3 einsehen (meistens für Taufen bis 1938) - aber ohne Bezirk (den bekommst du über genteam) kommst du nicht weiter.

Und dann über die Militärakten des Vorgesetzten.
Da es 2. WK ist und Nationalsozialismus wurden Akten aufbewahrt.

Deinen persönlichen Geburtsregistereintrag hast du gequeckt (in der Geburtsurkunde wird nur der Vater angegeben, der z.B. Adoptiert oder anerkannt hat) ... in dem Geburtsregistereintrag erfolgt der Eintrag über den leiblichen Vater... so meine Kenntnis .... . Ich hatte das auch mal in der Familie ... da gab es in allen Urkunden keinen Eintrag für den Vater ... als wir aber telefonisch im Standesamt nachgefragt hatten, gab es ein Zusatzblatt mit der Vaterschaftsanerkennung.

Viel Glück .. ich selbst kenne mich mit 2. WK gar nicht aus ... sorry, bin raus.

Schönen guten Abend nach Deutschland,
vielleicht hilft auch das Wiener Adressbuch von 1859-1942, siehe http://www.digital.wienbibliothek.at/wbr.../structure/5311
Aber Achtung: die Einträge sind meist um 2 Jahre später drinnen (also zB Umzug 1935 erscheint im Lehmann 1937). Mit einer Adresse läßt sich dann die zuständige Pfarre herausfinden.
Liebe Grüße
Christine

Anzumerken wäre noch, dass er verwitwet gewesen sein soll und etwa 20 Jahre älter als meine Mutter. Meine Cousine hat gesagt, dass meine Mutter einmal seinen Namen erwähnt hat, lleider kann sie sich nicht mehr erinnern. In meiner Geburtsurkunde ist der Name des Mannes meiner Mutter eingetragen. Sie hat auch eine Rente bekommen, aber da meine Cousine 30 Jahre nach dem Tod meiner Mutter gewartet hat, bis sie mich mit dieser Tatsache geschockt hat und mein Stiefvater alle Unterlagen vernichtet hat, hatte die Rentenversicherung die Unterlagen auch vernichtet. Die WAST hat nur wenig Informationen, weil die Unterlagen nach dem Krieg vernichtet wurden. Hier ein paar Bilder von meiner Mutter. Das Erste zeigt sie im Kreise ihrer Nachrichtenhelferinnen, sie ist die Driette von rechts. Auf der Rückseite steht: ich im Kreise meiner Mädels. Das Zweite zeigt sie auf der Hochzeit mit ihrem Ehemann, der nicht mein Vater ist. Weiter ist ein Auszug ihrer Ausbildung als Luftwaffennachrichtenhelferin.

Liebe Löwin,
wenn Du gar keine Daten angeben möchtest, wird Dir hier kaum jemand weiterhelfen können.
Es wäre zumindest notwendig, daß du sagst wann Du geboren wurdest (zumindest Anfang, Mitte oder Ende und Monat und Jahr), damit sollte 7-9 Monate davor ein Zeitraum festliegen, in dem Dein leiblicher Vater in Minsk war und bei welcher Einheit Deine Mutter zu diesem Zeitpunkt war (Fliegerhorstkommandatur oder Luftnachrichten-Ersatz-und-Ausbildungs-Regiment 2, III./Luftgau-Nachrichten-Regiment 11 in Lübeck-Hubertus)
Geburtsjahr Deiner Mutter, damit 15-25 Jahre davor Geburtsjahr des leiblichen Vaters, dieser war verwitwet.
Gefallen in Rußland während der Schwangerschaft von Dir ist wer - der leibliche Vater oder der Ehemann Deiner Mutter?
LG
Christine

Hallo, Christine

tut mir leid. Ich hatte mein Geburtsdatum in meiner Chronik vermerkt, aber hier vergessen. Also, mein Geburtsdatum ist der 10.08.1944, also muss meine Mutter im etwa November 1943 schwanger geworden sein. Ihre Einheit weiß ich leider nicht, nur, nach Aussagen meiner Cousine, dass sie Heimleiterin für Nachrichtendiensthelferinnen der Luftwaffe in Minsk war und später wohl die Sekretärin meines Vaters. Ich habe ein Bild von ihr, dass mir meine Cousine geschickt hat, wo sie auf dem Bahnhog von Minsk steht. Auf der Rückseite ist vermerkt: der schwere Abschied aus Minsk, 13. April 1944. Ich wümschte mir, dass meine Mutter den Mut gehabt hätte, mit mir darüber zu sprechen, aber leider hat sie das aus irgendwelchn Gründen nicht getan und mein Stiefvater, den sie, nachdem sie ihren ersten Mann für tot erklären ließ, hatte überhaupt kein Interesse daran, mir irgendwelche Sachen, die sie noch hatte, zu übergeben. Manchmal wünsche ich mir, dass meine dumme Cousine einfach ihren Mund gehalten hätte und nicht über 30 Jahre nach dem Tod meiner Mutter damit herausgekommen ist. Du glaubst nicht, wo ich schon überall recherchiert habe, aber leider bin ich heute noch genau so schlau wie vorher. So langsam habe ich alle Hoffnung begraben.

Liebe Löwin,
es tut mir leid, Du hast zwar vorher die Dienstkarte Deiner Mutter geschickt, aber wieder kein Geburtsjahr und die Frage wer jetzt gefallen ist nicht beantwortet, dafür gibts jetzt auf einmal 2 Ehemänner.
Ich gebe auf.
LG
Christine

Hallo Löwin,

erstmal willkommen hier!

Es wäre vorteilhaft, wenn du alle gestellten Fragen beantwortest, hier im Forum gibt es sicher einige die dir weiterhelfen können (ich leider nicht).
Geburtsdatum deiner Mutter, Ort, Eltern... Alles was du weißt halt.

@ Christine: Ich vermute, die 3 Väter gliedern sich so auf - leiblicher Vater (der ältere Witwer), angegebener Vater (der im Krieg fiel) und der Stiefvater, der die Mutter von Löwin dann nach dem Krieg ehelichte.

LG Anna

PS: Gibt es niemanden, den man noch fragen kann?

Hallo Christine,

tut mir leid, dass ich Dich verwirre. Also, meine Mutter wurde am 18.02.1911 geboren. Ihr erster Mann wurde seit dem 15.01.1943 in Welikije, Russland, vermisst. Das weiß ich aus einem Brief, den meine Tante unterschlagen, aber ihre Tochter, also meine Cousine mir vor drei Jahren geschickt hat. Sie hat ihn bei dem Nachlass ihrer Mutter gefunden. Ihre zweiten Mann, also meinen Stiefvater, hat meine Mutter 1955 geheiratet. Sie musste so lange warten, weil jemand erst nach 10 Jahren für tot erklärt werden kann. Mein Vater, also der österreichische Offizier, soll, laut Angaben meiner Cousine auf dem Rückzug aus Minsk gefallen sein. Ich hoffe, ich konnte etwas Licht ins Dunkel bringen.

Liebe Grüße

Heidi

Liebe Anna,

alle die ich noch fragen könnte, sind tot. Hätte meine Cousine mir eher etwas gesagt, hätte ich noch von der Rentenanstalt ihre Papiere anfordern können und meine Onkel, also die Brüder meiner Mutter, fragen können. Dann hätte ich auch vielleicht ihre Einheit in Minsk gewußt und vieles wäre leichter gewesen. Warum meine Cousine auf die Idee kam, mir über 30 Jahre nach dem Tod meiner Mutter, den Schock zu versetzen, kann ich auch nicht nachvollziehen. Vielleicht liegt es daran, dass sie meine Mutter und mich nicht mochte. Ihre Mutter mochte meine auch nicht und deshalb hat sie den Brief an meine Mutter, der die Vermisstenanzeige beinhaltete, unterschlagen und ihn meiner Mutter nie gegeben. Vielleicht wäre vieles anders gekommen, hätte meine Mutter ihn erhalten.

Liebe Grüße

Heidi

Eine schwierige Situation!
Gibt es denn wirklich Hinweise darauf, dass dein angegebener Vater tatsächlich nicht dein leiblicher Vater ist?
Oder ist die Möglichkeit gegeben, dass deine Cousine nur Spitzen geworfen hat um dich zu verunsichern/ zu verwirren?
Wo war dein angegebener Vater zu deiner Zeugung?
Kann man das nachvollziehen, ob er zu der Zeit am selben Ort wie deine Mutter war (Heimaturlaub)?

Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Findung der Wahrheit!

Hallo Anna,

nei, er war zu diesem Zeitpunkt schon in Russland vermisst. Am 24.12.1942 war seine Einheit in Welikije Luki, Russland, in schwere Kämpfe verwickelt und er galt ab dem 15.01.1943 als vermisst. Ich wurde aber erst am 10.08.1944 geboren.

Liebe Grüße

Heidi

Hallo Heidi,

ein "Herzliches Willkommen" im Forum!

Da hast du ein großes Rätsel. Aus deinen Zeilen kann man herauslesen, wie diese Situation dich aus der Bahn geworfen hat und du im Grunde genommen deiner geglaubten Identität beraubt wurdest. In meiner unmittelbaren Familie gibt es zwei ähnliche Fälle, diese betreffen zwar keine Vorfahren von mir, da es sich dabei aber um den Halbbruder meines Großvaters und den immer geglaubten Bruder meiner Großmutter handelt, habe ich mich längere Zeit damit befasst.

Im ersteren Fall, dem Halbbruder meines Großvaters sind die Geschehnisse so, dass dieser als einjähriges Kind einfach von seinem leiblichen Vater, seiner Mutter (meiner Urgroßmutter) entrissen wurde und die beiden sich nie wieder sahen. Da mein Großvater erst nach diesen Geschehnissen geboren wurde, weiß er nur, dass er einen älteren Bruder hat, aber er kennt weder den Namen und sein Geburtsjahr kann ich leider nur ungefähr einschätzen. Ich wollte diesen Bruder für meinen Großvater suchen aber bis jetzt war es ergebnislos, da mir einige Hürden von staatlichen Stellen im Weg stehen. Was das Schlimme daran ist, ich vermute dieser Bruder wusste oder wenn er noch am Leben ist, weiß nichts davon.

Im zweiten Fall fand ich heraus, dass mein Urgroßvater nicht der Vater des Bruders meiner Großmutter sein kann. Das Interessante ist, in der Heiratsurkunde des Bruders steht, dass er im Heimatort meiner Großmutter geboren wurde und dass mein Urgroßvater sein Vater sei, jedoch gibt es keinen Geburtseintrag von ihm im Taufbuch und eine originale Geburtsurkunde ist nicht vorhanden. Interessant ist auch die Tatsache, dass meine Urgroßmutter mit meinem Urgroßmutter erst nach der Geburt des Bruders zusammen kamen und dass er obwohl man immer den ältesten Sohn als Hoferben einsetzte, er den Hof nicht bekam sondern ihn der andere Bruder meiner Großmutter bekam. So sollen die beiden Brüder auch über die Erbfolge gestritten haben. Es ist mir heute leider auch unklar, da ich keinen der beiden Brüder noch fragen kann, ob sie etwas wussten. Solange ich die Geburt des Bruders nicht finde, obwohl ja ein genaues Geburtsdatum angegeben, ist mir diese Geschichte ein komplettes Rätsel.

Ich hoffe und wünsche dir, dass du es löst und deine Identität findest!

Liebe Grüße!

Dominik

Lieber Domink,

vielen Dank für das liebe "Willkommen" und die aufmunternden Worte. Du hast recht, ich kann es, selbst 4 Jahre nachdem mir das, ohne Vorwarnung, gesagt worden ist, immer noch nicht fassen und überdenke mein gesamtes Leben mit der Frage, wie wäre es verlaufen, wenn mein Vater zurück gekommen wäre. Viele Ereignisse in meinem Leben sind mir im Nachhinein klar geworden und immer wieder frage ich mich, warum meine Mutter nicht mit mir gesprochen und warum meine Cousine über 30 Jahre nach dem Tod meiner Mutter mir das so knallhart vor den Kopf geknallt hat. Ich würde gerne wissen, wer ich bin und warum ich so bin. Ich bin, wie man bei uns so schön sagt, komplett aus der Art geschlagen.

Ich ich wünsche auch Dir bei Deinen Nachforschungen viel Erfolg und hoffe, dass Du die Rätsel Deiner Familie lösen kannst.Ich drücke Dir fest die Daumen.

Liebe Grüße

Heidi