Liebes Forum,

dann und wann, wenn man mit der Matrikensuche gar nicht vorankommt, könnte eine Einsicht in Grundbuchsdaten hilfreich sein.
Da mir die Zeit, auf die nächste Grundbuchstelle zu gehen, zu kostbar ist, würde mich interessieren, wer andere Wege beschritten hat, an die benötigten Infos zu kommen, z. B. Onlineabfragen, ...
Funktioniert das? Welche Angaben muss man liefern? Wie hoch sind die Kosten?
Gibt es andere Möglichkeiten?
In meinem Fall sind die benötigten Daten hauptsächlich Infos, woher (Geburtsort,...) die neuen Besitzer eines Anwesens kommen (meist wenn keine Eintragungen bei einer Bäuerin gemacht wurden - im 18. und 19 JH).

Danke sehr für den eine oder anderen Tipp!
lg, jacky

Hallo jacky65,
mir ist nicht bekannt, dass Grundbücher (generell) bereits online zu lesen sind. Es wäre sinnvoll, bei den jeweiligen Landesarchiven anzufragen.

Hallo jacky65

was Passauer geschrieben hat ist richtig.
Bei uns in OÖ. muss man vorher vom Grundbuch das A- Blatt besorgen und anschliessend zum Landesarchiv gehen.
Das A-Blatt kann man auch über online besorgen (www.grundbuch-online.at).
Beides, ob persönlich beim Grundbuch holen oder online bestellen, ist kostenpflichtig, ca. 13€ - 16€.
Ich habe es online gemacht, binnen 5Minuten hat man das Formular, kostet nicht mehr und viel Zeitersparnis.

LG.
Fritz

Hartmut und Fritz: Vielen herzlichen Dank für die Info, hört sich nicht so schwierig an, das Prozedere.

Sind in den Grundbuchs-Besitzdaten Geburtsorte und Geburtsdatum ersichtlich, oder sind da die "neuen" Ortsangaben, sprich z. B. die Ortschaft des Anwesens, das übernommen/gekauft wurde, angegeben? Wenn nur Zweiteres der Fall, dann würde es mich Ahnensuchend nicht weiterbringen.

Beim nächsten Problemchen wird ich es mal probieren, dann kann ich auch mitreden ;-))
Lg, jacky

Servus Jacky,
Die elektronische Abfrage zum Grundbuch bzw. deren Ausdruck ist mehr oder weniger eine Momentaufnahme, die lediglich über das Objekt, d. h. die dazugehörigen Grundstücke, den momentanen Besitzernamen (event. auch dessen Geburtsdatum) und alle Rechte und Pflichten des Eigentümers berichtet. Nachdem das EDV gestützte Grundbuch erst in den 1980er Jahren eingeführt wurde, ist der Informationsgehalt eher gering. Das alte handgeschriebene Grundbuch (ca. 1850-1980) beinhaltet die gleichen Informationen, nur halt über einen etwas längeren Zeitraum - ich kenne aber momentan noch keine digitalisierten Grundbücher. Das Grundbuch ist erst im Zusammenhang mit den dazu gehörenden, extra geführten Grundbuchsurkunden (Kauf- oder Übergabsverträge, Einantwortungsurkunden etc.) eine wirklich auch personengeschichtliche Quelle. Erst in diesen ausführlichen Urkunden lassen sich auch Herkunftsorte oder Geburts- und Sterbedaten finden.
Also auf ins Archiv – erst der Umgang mit den originalen Quellen lässt uns wirklich in die Geschichte unserer Vorfahren eintauchen!
Beste Grüße - Joachim
P. S. Eine wertvolle Hilfe zur Grundbuchsforschung ist das von Willibald Mayrhofer verfasste Buch: Quellenerläuterungen für Haus- und Familienforschung in Oberösterreich, erhältlich im OÖ-Landearchiv.

Vielen Dank Joachim,
das hört sich ja spannend an, mal schauen, wann ich diesen Schritt mache.

Übrigens: meine Anfrage galt den historischen Grundbuchsdaten.

lg, jacky

"Übrigens: meine Anfrage galt den historischen Grundbuchsdaten."

Servus Jacky,

Darunter versteht man heute im Grundbuchswesen jene Angaben die nach der Einführung des EDV-gestützten Grundbuchs gemacht wurden, aber für einen akuellen Grundbuchsauszug nicht mehr relevant sind (z. B. In- und Extabulationen, vorherige Besitzwechsel etc.). Das handgeschriebene Grundbuch als Vorgänger (eingeteilt nach Katastralgemeinden und Einlagezahlen) ist in den meisten Fällen als Einstieg in das was Du als "historische Grundbuchsdaten" meinst unbedingt notwendig daher auch mein Hinweis darauf! Nur dort, oder auch im Franziszeischen Kataster ist es möglich die Grundherrschaft festzustellen umd in deren Grundbüchern weiterzuforschen. Diese sind nicht nach KG`s sondern nach Herrschaftszugehörigkeit angelegt und decken in etwa den Zeitraum 1750/80 bis 1850 ab. Für die Zeit davor kommen wieder andere Archivalien zur Anwendung. Auch hier gilt was ich schon gestern anmerkte, Geburts- oder Herkunftsdaten sind hier in den seltensten Fällen zu finden. Von diesen Archivalien gibt es meines Wissens nach keine Digitalisate. Ein Gang in die Archive, außer man lässt kostenpflichtige Recherchen anstellen, ist daher notwendig.

Es würde hier den Rahmen sprengen, alle Möglichkeiten auzuzeigen. Daher mein Hinweis auf Mayrhofer und seine Erläuterungen - ein Buch das man jedem Familien- oder Besitzforscher nur empfehlen kann.
Um zu zeigen, wie so ein Grundbuch - hier der Herrschaft Afritz in Kärnten - aussieht, hier noch eine Abbildung dazu.
Mit besten Grüßen - Joachim


1780 Beginn Grundbuch Afritz.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Für eine Forschung in direkter Linie (Abstammung) sind Einträge im Grundbuch nur bedingt brauchbar. Sie sind aber eine informative Beigabe zur Erforschung der Lebensweisen, Besitzverhältnisse, Hofforschung ectr.

ok, danke sehr nochmals für Eure Ausführungen

Da ich zusätzlich zur Ahnenforschung ( Vorfahren) auch eine Hauschronik mache sind die Grundbuchauszüge wichtig. Die bekam ich per Kopie aus dem Orginalbuch. Bei mir war es ja so das ein weiteres Bauernhaus zugekauft wurde und unser Stammhaus aus einem anderen herausgekauft und zusamnengelegt wurde und weiters Grundstücke von anderern dazukammen. Da brauchte ich von 4 Häusern was. Das geht so bis ca 1790 alles davor meint er sei am Landesarchiv oö. Wobei die ganzen schriftl. Urkunden usw auch wo liegen müssten?

Liefern die neuen online archive echt gute daten?