Hallo Dominik,

ich denke auch eher an einen Berufs-Übernamen für einen Köhler.

In der mir zugänglichen onomast. Lit. konnte ich den Namen leider nicht finden.
Der FN Kohlschein stammt der Verbreitung gemäß aus dem Westen bzw. Norden von Deutschland.

Hallo Dominik,

mir kamen noch Zweifel - und diese könnten berechtigt sein!

Der im zweiten Namensteil ähnliche FN Strohschein ist gemäß DUDEN LexFN ein Wohnstättenname zu mhd. strō "Stroh"+ mhd. schīn "Schein",
mit einer Bedeutung "wo Stroh erscheint", z.B. als Kennzeichen eines Ausschankes "Stroh-, Buschen-Schänke".
Da dieser FN aber überwiegend im nördlichen Teil Deutschlands öfters vorkommt, glaube ich kaum an einen Weinausschank
(in früheren Zeiten - heute mag das vielleicht anders sein, aber die Epoche der Herausbildung von FN ist längst abgeschlossen)
- an einen Zusammenhang mit Stroh als landwirtschaftliches Erzeugnis wohl schon eher.

Prof. Udolph deutet beim FN Strohschein auf eine Verschleifung aus einem slawischen Namen hin, in diesem Fall auf die Forelle.

Möglich wäre nun in diesem Zusammenhang, daß der FN Kohlschein aus einem (slaw.) Prefix kol- / koł- hervorgegangen sein kann,
z.B. zu poln. koło "Rad". Dazu poln. kołodziej "Radmacher, Stellmacher" --> In Polen FN Kołodziej sowie überwiegend in Schlesien Kolodziej.

Weiter nach Gottschald, Dt. Namenkunde: Kolodzei, Kolodzie, Kolodzig, Kolloscheh, Glodschei.
Der Übergang / Verschleifung zu Kohlschein könnte wohl nunmehr naheliegend sein.