S.g. Listenmitglieder,
ich wende mich an sie mit der Bitte, in dem angehängten Dokument (leider 6 Seiten), sinngemäß
den Inhalt dieses Schreibens nach Möglichkeit wiederzugeben:

Ich gehe davon aus, dass es in diesem Text um eine Art Übergabe der "Kamplmühle" in
Hinterkönigschlag Pf. Schenkenfelden nach dem Tod von Hans Kampelmüller zu Martini 1614
an seinen Sohn Daniel Kampelmüller geht.
Den ganzen Text zu lesen ist leider für mich unmöglich - vielleicht sind aber weitere wichtige
Information für die Familienline Kampelmüller enthalten.
Ich freue mich über jedes noch so kleine Detail.

Danke
Wolfgang Kampelmüller

Die erste Seite lasse ich
Seite 2:
Der Rom: Khay: Maye:
unser allergnedigisten
Hern Rath Cammerer
und Landshauptman in
Össterreich ob der Ennß
Wohlgeborner Paminherr? Gnediger Herr,
Es haben vor vill langen Jarn die Besitzer
der Kämplmüll, so Zu meiner Herrschaft
Waidenfels gehörig, und in Schenkhenfeld=
ter Pharr ligt, ainen Luß, so am Thiperg
unnd Purkhfridt des Markhtes Schenkhenfeldt
gelegen, mit obrigkhaits verwilligung an
sich bracht, davon alle obrigkhaitliche Vorderungen,
was baides in Landsteurn und diesnten von
Alters und nach lauth des Urbars unnd
Steur Registers der Herrschafft Frey=
statt sich gebürt, geraith, und also davon
alle Schuldigkhait Jederzeit gelaist: Umb
Martini ungeferlich verschinen 1614ten Jars
ist Jungster Mullner und besitzer berürter
Mühl gestorben, unnd sein Sohn Daniel Khämpl=
müller wider nach verrichter ordentlicher
Abthaillung die Müll gestüfft, derwegen
Er auch dises Grundtstückh wieder verleihung
halber sich baides bei dem Markhte Schenkh=
enfeldt so wol der Herrschaft Freystatt
selbst angemelt gehorsamblichen gebeten im

berürten grundt wider zuverleihen mit dem er=
bieten was die Schuldigkhait dißes Falles halber
davon werde sein, Zeraichen ist um von denen
von Schenkhenfeldt sich des grundts wider zu
underfangen verwilligt worden, daß Er
auch khain Freygellt davon soll geben,
weill solcher Grundt, wie vermelt, in
den Purckhfriedt Schenckhenfeldt gehörig, da
Er von der Herrschaft auch dessen nit soll er=
lassen werden, sie selbst solches zuverfechten
anerpoten nebens andeuttung beschehen, unnd
weill bey derherrschafft Freystatt,damalen
ein gute Zeit khain Pfleger Zur Steel
gewest, auf vilfeltiges anhalten, Entlich von
Jezigen Pfleger Davidt Ennnderl in bei sein
des Richter zu Schenkhenfeldt disen Be=
schaydt erlanngt es habe weider auch khain be=
denkhen, habe Zuvor damallen nicht der weill
die brieff aufgerichten, soll sich aber nacher
mit dem Richter Zu Schenkhenfeldt wider an=
melden, soll Ime die Schuldigkhait volgen,
welches anmelden aber auf öffter sein an=
manen der Richter aufgeschoben, Interim aber
hat mein Unnderthan auf angedeutte verwil=
ligung sich des grundts underfangen, gehaut
unnd gepaut die heurig auf dis 1615te Jar

schuldige Landsteur Zalt die auch ohnne Wider=
redt genomen worden, nit weniger seine
mit geschwisteriget der wegen auch irer
portion halber hindan gefertigt, Jezt
als ich meiner gesundhait halber 4 wochen
im hailprunner Path Zuegepracht, wierd mein
underthan Jezjro besitzer der Khampl=
müll mit seinen alten brieffen über di0
grundtstückh ervordert, als er mit erschinen
und dem Pfleger seine brieff fürgelegt,
werden ihm solche nit allein widerumben an=
Jehendigen vorgehalten, sondern sich deß
Grunndts vorthin Zuenthalten ernstlich
Mandirt, unnd weill der Grundt Jezt
mit Khorn angepaut, auch die Fachsung
an der Hanndt, so soll dem Richter
von Scheinkhenfeldt bevolen sein, solchen
mit gewalt Zufexen, unnd in ainen
Stadl Zu Schennkhenfeldt das Thraydt
führen Zulassen, derwegen mich mein
unnderthan umb obrigkhaitliche Hilff ge=
horsamblich ersuecht: Wann ich dann
solch meines underthans anmelden mehr=
ers für ein Läres fürgeben, unnd des
Pflegers der gleichen Unrecht mässiges be=
gunen, daß Es gegen mir unnd dene

meinen solte fürgenomen werden,nimmemehr
gedacht, doch auch nit gar darzue schweigen
khünen,sondern meinen diener oder schreiber
Wolffen Pentzinger in die Statt geschickht,
den Pfleger derwegen nachbarlichen lassen
ersuchen, die brieff meinen Underthanen wider=
umben auszehendigen, so wol das verpoth
Zu Relaxern begert. Nun befindt sich al=
ler vorerzelter verlauff des handels
richtig, aber die wider Zu ruckh gebung des
briefß und Relaxierung des verpoths
wierd mir abgeschlagen, wie nit weniger
will er den grundt auf recht unnd unrecht
seinem vermelden nach lassen Fechsen, unnd
in dem Markht Schenkhenfeldt das Thraydt
in ainen Stadl Interim biß auf seines herrn
ferer Resolution führen, daran aber mein
underthan nit khan ersettigt sein, ob Zerar
dises Grundtstückh die Herrschaft Frey=
statt obrigkhait, so ist er doch vor vill
lang verfloßnen Jahrn Zu ainer Müll
gegen Raichung Järlicher gewisser Steur
unnd Dienst uberlendts weiß Zugebrauchen
verwilligt worden, Inmassen unnd der Herr=
schaft Freystatt Inn Khönigschlag mehr
Ruckhsässiger unnderthanen eben der gleichen Luß

unnd Grundt Immediate mit aller Grundt=
Obrigkhait mir unnderworffen, uberlendts
weiß gegen Raichung bewuster vorderung
Innen haben, hauen und pauen, daher Ich
meinem underthan die gepetne Hilff
nit khan versagen, Zumall es auch
Zu merkhlicher Schmellerung meines Erb=
recht an der Müll geraichet. Wann
ich dann allein mich E: Gn: Hilff Zuge=
trösten, allem Ueblichen unnd bißher er=
haltem Landtßbrauch nach diß Erzherzog=
thumbs Össterreich ob der Ennß nie=
mandt befuegt ausser recht defacto sein=
es in ruhe, so uber seibierte Zeit for
erseßnen aigenthumb Zuentsezen: So ist
demnach an E: Gn: anein gehorsamb bit=
ten weill allberaith die Fechsung an
der hanndt unnd heur ohne das diselb von
unserm hern Gott als sonst vill Jahr
gestanden reichlicher gesegnet und Summum
periculum in mora, E: Gn: wolle durch
ansechlichen Pernfahl vorernenntem Pfleger
der herrschaft Freystatt laudt Ennderl.
oder in abwessen dessen verwalter au=
ferlegen, das Erlegen, das Er meinem under=
than Daniel Kämpelmüller auf der

Kampelmüll an berürten uberlendt
Grundt khain Eintrag, noch Ier an seiner
Fechsung oder annderwerts für sich oder
die seinigen von herrschaft wegen oder
sonst gewalt auf disen Grundt erzaig
bey seiner verwilligten Inhabung ruebig
laß verbleiben, swir herwiderumben auch
alle schuldige vorderung mein Underthan Zu
Jederzeit gebürlich solle entrichten, da mit
Gewalt vorbehaltenen brieff Inmaßen
im derselb Zu seinen Handen verthraut
worden widerumben alßbaldt anhendiger
unnd diser baider Puncten allerdings Clag=
los halte, das verdien umb E. Gn: Zu
dem es, ohne das die billigkhait, Ich ge=
horsamblich Mich neben protestierlichem
vermelden des uncossten unnd Gewalt
in gleichen bevelhet.
Gn:
Gehorsamber
J. Stänngl v. Waldenfelß

So, das war alles.
LG Uschi

es geht also darum, dass der Pfleger ihm ein Feld oder Gebietsstreifen und die dazugehörige Besitzurkunde nicht gegeben hat, und dort selber Korn angebaut hat.
Falls du die erste Seite auch willst, bitte melden.
LG Uschi

Mit Verlaub: Uschi_B, du bist ein Wahnsinn!

Leo

Wollte das schon immer schreiben, daß Uschi super ist!
Immer hilfsbereit und dazu noch so kompetent!

Liebe Grüße
Margaretha

Danke schön. Ich sollte das eigentlich können, nachdem ich hier "10 Aktenordner" genau mit solchen Sachen aus Tirol habe. Man verlernt es nur auch leider wieder, wenn man nicht in Übung bleibt.
Liebe Grüße
Uschi

Liebe Uschi,
also ich möchte mich für deine Arbeit und den damit verbunden Zeitaufwand sehr
sehr herzlich bedanken - ich hätte es nicht für möglich gehalten eine komplette
Transkription zu erhalten. Ich bin schon sehr angetan, welche Hilfestellung
in diesem Forum geleistet wird. Danke an alle und natürlcih besonders an
Uschi für diese tolle Unterstützung.

LG
Wolfgang

1. Seite.

An Hern Landtßhaubtman
in Össterreich ob der Ennß
Jacoben Stänzel von und zu Wal=
denfelß auf Reichenaw, Obenperg unnd
Aw gehorsambs pitten umb Pern=
falische Auflag
contra
Davidt Ennderl Pfleger der Herrschaft
Freystatt wie hierin zuvernemen
dem Pfleger Oberherrschaft Frey=
statt mit Einschleiffung Zube=
velch das er das Suppl:
begern in mein und anderen
alßpalt stat thue oder berichte
29.Juli 1615
LG. Uschi